FDP

Kommentar: Realitätstest steht an

Die Frage, wie biegsam die Südwest-FDP in einer Koalition mit dem grünen Übervater Winfried Kretschmann gewesen wäre, muss sich nicht dem Realitätstest unterziehen, da es ja bekanntlich anders gekommen ist.

21.06.2021

Von THEO WESTERMANN

Nach der Bundestagswahl könnten die Liberalen beweisen müssen, wie biegsam sie bei ihren Positionen sind. Foto: Christoph Schmidt/dpa

Nach der Bundestagswahl könnten die Liberalen beweisen müssen, wie biegsam sie bei ihren Positionen sind. Foto: Christoph Schmidt/dpa

Stuttgart. Doch entscheidend sind in der Politik nicht nur Realitäten, oft geht es auch um Stimmungen, die sich verstärken können – aber auch wieder abschwächen. In diesem Sinne ist das Bild einer im Staub liegenden CDU eine Art Gottesgeschenk für die liberale Führungsriege, die nun sagen kann, dass sie mehr Rückgrat gehabt hätte.

Beim Landtagswahlergebnis, aber auch bei den Umfragen zur Bundestagswahl ist erkennbar, dass das bürgerliche Wählerklientel wieder die Liberalen im Blick hat. Mit dazu beigetragen hat die klare Position während der Corona-Pandemie, als die FDP gegen die Maßlosigkeit staatlicher Beschränkungen für einen Mittelweg warb. Aus Stimmungen nun Stimmen zu machen, darum muss es der Südwest-FDP gehen.

Es geht um die wirtschaftliche Genesung nach der Coronakrise, um Bürgerrechte, um Klimaschutz mit ökonomischer Vernunft. Eigentlich eine gemähte Wiese für die Liberalen. Eigentlich – denn der Wähler ist launisch und entscheidet sich immer kurzfristiger. Die Bundestagswahl ist die nächste Herausforderung für die FDP – aber fast noch mehr die Zeit danach. Denn dann könnte der Realitätstest in Sachen Biegsamkeit wirklich anstehen, der in Baden-Württemberg noch mal ausfiel.

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Erstellt:
21.06.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 34sec
zuletzt aktualisiert: 21.06.2021, 06:00 Uhr

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