1899 Hoffenheim

„Das ist nicht zu akzeptieren“

Borussia Dortmund entschuldigt sich bei TSG-Mäzen Dietmar Hopp für eine üble Aktion der BVB-Fans. Julian Nagelsmanns Team kassiert spätes 1:1.

24.09.2018

Von SID

Am Dortmunder Manuel Akanji vorbei erzielt der Brasilianer Joelinton (rechts) die 1:0-Führung für 1899 Hoffenheim . Foto: Uwe Anspach/dpa

Am Dortmunder Manuel Akanji vorbei erzielt der Brasilianer Joelinton (rechts) die 1:0-Führung für 1899 Hoffenheim . Foto: Uwe Anspach/dpa

Sinsheim. Die Wut war Dietmar Hopp förmlich anzusehen, als er in den Kabinengang des Sinsheimer Stadions stapfte. „Nix“, zischte der Mehrheitseigner der TSG Hoffenheim, werde er zu den neuerlichen Anfeindungen aus dem Fanblock von Borussia Dortmund sagen. Auf einem riesigen Plakat war unmittelbar vor dem Anpfiff der Bundesliga-Partie ein Schwarz-Weiß-Bild des 78-Jährigen zu sehen gewesen – in einem roten Fadenkreuz.

„Das ist nicht zu akzeptieren!“, schrieb Dortmunds Klubchef Hans-Joachim Watzke. Er kündigte an, das persönliche Gespräch mit Hopp zu suchen: „Ich möchte im Namen von Borussia Dortmund Dietmar Hopp um Entschuldigung bitten. So ein Verhalten entspricht in keiner Weise unseren Werten!“ Die Hoffenheimer Geschäftsführung schrieb am Sonntag in einem offenen Brief, dass man Hass, Hetze „bis hin zu einem Mordaufruf“ entschieden entgegentreten müsse.

In der vergangenen Saison hatte Hopp nach ähnlichen Vorfällen Strafanzeige gegen 30 BVB-Anhänger gestellt. Diese hatten am Samstag Hausverbot, was das Fanbündnis „Südtribüne Dortmund“ kritisierte.

Fußball gespielt wurde auch – und das von Hoffenheimer Seite aus sehr gut. Dennoch reichte es nur zu einem 1:1. „Wir schicken mal ein kleines Stoßgebet an den Fußballgott, dass er auch mal in Sinsheim abbiegt“, sagte Trainer Julian Nagelsmann. Sein Team hatte zum zweiten Mal in dieser Woche den Sieg vor Augen. Wie beim 2:2 in der Champions League bei Schachtjor Donezk kassierte die TSG in der Schlussphase den Ausgleich. „Wir haben mit Herz und Leidenschaft gespielt“, sagte Kevin Vogt. Aber der angesprochene Fußballgott „war nicht auf unserer Seite“.

Der Brasilianer Joelinton (44.) hatte die Gastgeber in Nagelsmanns 100. Pflichtspiel in Führung gebracht. Doch Christian Pulisic (84.) verhinderte noch den siebten Hoffenheimer Heimsieg in Folge. Fast unmittelbar vor dem Abpfiff vergab der eingewechselte Ishak Belfodil freistehend die Riesenchance zum Sieg.

Die Dortmunder, die bereits unter der Woche beim FC Brügge (1:0) mit einem späten Treffer Moral gezeigt hatten, waren mit dem Punkt zufrieden. „Es ist nicht einfach in Hoffenheim. Im Großen und Ganzen geht das schon in Ordnung“, sagte Nationalspieler Marco Reus. sid

Zum Artikel

Erstellt:
24.09.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 03sec
zuletzt aktualisiert: 24.09.2018, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport