CDU
Kreis-Chefs wollen die Koalition
Landesparteichef Thomas Strobl und sein Team sollen sondieren, ob und wie Grün-Schwarz wieder möglich ist.
Stuttgart. Die CDU-Basis hat den Kurs der Parteispitze hin zu einer Neuauflage der grün-schwarzen Koalition klar gestützt. Alle Kreischefs hätten nach einer Aussprache dafür gestimmt, dass das Team um Thomas Strobl eine Koalition mit den Grünen sondiert, erfuhr die dpa.
Es müsse jetzt vor allem darum gehen, geschlossen in die Verhandlungen mit den Grünen um Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu gehen, hieß es dem Vernehmen nach von vielen Teilnehmern. Zum Sondierungsteam gehören Strobl, Generalsekretär Manuel Hagel, Fraktionschef Wolfgang Reinhart und Fraktionsvize Nicole Razavi.
Allerdings forderte eine Reihe von Kreisvorsitzenden einen personellen Neuanfang. Unter anderem die der Kreisverbände Göppingen, Stuttgart, Konstanz und Lörrach hätten sich so geäußert.
„Wenn wir so weitermachen, können wir nicht Volkspartei bleiben“, hatte Willi Streit, der Vorsitzende des Kreisverbands Konstanz, vor der Konferenz dem „Südkurier“ gesagt. Man habe einen Brief an Landesverband und die Landtagsfraktion geschrieben, dass es so nicht weitergehe. Im Land gebe es zu wenig überzeugendes Spitzenpersonal.
Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann habe für sich die Konsequenzen gezogen, nun brauche es auch neue Gesichter an der Landesspitze, sagte Streit. Er nannte die Bundestagsabgeordneten Andreas Jung und Thorsten Frei als Kandidaten.
In der Konferenz habe Streit seine Kritik wiederholt, aber auch Strobls Leistung als Innenminister gelobt und sich für eine Neuauflage von Grün-Schwarz ausgesprochen, hieß es von Teilnehmern. Insgesamt gab es großen Diskussionsbedarf über die Frage, wie es zu dem Absturz auf nur noch 24,1 Prozent kommen konnte und welche Konsequenzen daraus zu ziehen seien.
Strobl wird auch deshalb gestützt, weil er als Vertrauensmann von Ministerpräsident Kretschmann gilt. Die CDU will unbedingt verhindern, neben der AfD in der Opposition zu landen. Heftige Kritik gab es an Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus, der die CDU am Wochenende dazu aufgefordert hatte, in die Opposition zu gehen. dpa