Daimler
Kommentar: Ein neues Unternehmen
Daimler schlägt einen neuen Weg ein. Die Lastwagen- und Bussparte wird an die Börse gebracht, der Konzern gespalten.
Ulm. Daimler-Chef Ola Källenius feiert es als „historischer Tag“. Doch ist es für das Unternehmen und seine Mitarbeiter auch ein guter Tag?
Das bleibt abzuwarten. Zwar jubelt die Börse. Anleger denken aber vor allem an ihr Geld. Und dabei haben sie nicht immer das Wohl der Arbeitnehmer im Blick. Die Energiesparte bei Siemens zeigt, dass bei Abspaltungen viele Arbeitsplätze wegfallen können. Daimler-Betriebsratschef Michael Brecht hat die Beschäftigungsgarantie und ein milliardenschwerer Innovationsfonds überzeugt. Doch was ist, wenn das Geld ausgegeben ist?
Einen Unternehmensteil an die Börse zu bringen bedeutet oft, ihn irgendwann verkaufen zu wollen. Ist das der nächste Schritt von Källenius? Daimler soll seinen Namen in Mercedes-Benz ändern. Möglicherweise werden in Zukunft nur noch Pkw gebaut.
Schon jetzt bestand die Gefahr, dass die Untertürkheimer ein Übernahmekandidat sind. Gerüchte gibt es viele, der kapitalstarke Hersteller Tesla wird gehandelt. Nach der Aufspaltung kann es eng werden.