Jetzt kommen Impfangebote für 12- bis 17-Jährige

Als Corona-Schutz zum Schulstart nach den Sommerferien sollen zusätzliche Impfgelegenheiten für Kinder und Jugendliche kommen. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beschlossen am Montag, dass nunmehr alle Länder Impfungen für 12- bis 17-Jährige auch in Impfzentren oder auf andere niedrigschwellige Weise anbieten wollen. Dabei sei aber eine ärztliche Aufklärung erforderlich. Zudem sollten Kinder und Jugendliche auch durch Kinder- und Hausärzte sowie im Rahmen von Impfungen für Angehörige von Beschäftigten in Firmen geimpft werden können. Für Jugendliche und junge Erwachsene in Universitäten und Berufsschulen sind ebenfalls Angebote geplant.

Mit dem Beschluss stellt sich die Politik gegen die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), die Impfungen für Kinder und Jugendliche nur mit Vorerkrankungen für ratsam hält.

Im Vorfeld hatte auch SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach für Impfungen geworben: „Auch für Kinder ist Covid ein Risiko.“ Er sieht die Stiko mit ihrer Position zur Corona-Schutzimpfungen in einer „Außenseiterposition“. Studien hätten ergeben, dass eine Durchseuchung mit Delta viel gefährlicher sei als die Impfung von Kindern.

Stiko-Chef Thomas Mertens verteidigte die Position des Experten-Gremiums: „Wir sagen, wir können nicht eine generelle Empfehlung aussprechen, solange wir diesbezüglich nicht die notwendige Datensicherheit haben“, sagte er.

Zudem sind nun Drittimpfungen vorgesehen, zunächst für Hochbetagte, Pflegebedürftige sowie Patientinnen und Patienten mit Immunschwäche oder Immunsuppression. Dies gilt für Bewohner von Pflegeheimen und anderen Einrichtungen, wo erneut mobile Teams zum Einsatz kommen sollen. Berechtigte, die zu Hause wohnen, sollen die Auffrischungsimpfungen durch ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte angeboten bekommen. dpa/afp

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