Bewerbung

Olympia in Süd- und Nordkorea?

Bemühungen der beiden Länder, die Sommerspiele 2032 gemeinsam auszurichten, nimmt Formen an.

20.09.2018

Von SID

Pjöngjang. Die gemeinsame Bewerbung von Süd- und Nordkorea um die Sommerspiele 2032 könnte die deutschen Pläne für Olympia an Rhein und Ruhr durchkreuzen. Südkoreas Präsident Moon Jae In kündigte gestern bei seinem Gipfeltreffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un in Pjöngjang die Kandidatur an. Der Vorstoß dürfte auf großes Wohlwollen beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) stoßen. IOC-Präsident Thomas Bach hatte zuletzt mit einer dreitägigen Visite in Nordkorea im März und mit weiteren Dialog-Angeboten seine Bemühungen intensiviert, den Friedensprozess auf der koreanischen Halbinsel mit sportlichen Aktivitäten zu fördern.

Details zu den Plänen für die gemeinsame Bewerbung wurden zunächst nicht bekannt. Offen blieb auch, welche Städte Süd- und Nordkorea ins Rennen schicken würden. Südkoreas Sportminister Do Jong Hwan hatte entsprechende Überlegungen bereits vor einigen Tagen geäußert. „Es ist ein Vorschlag, die Spiele in Seoul und Pjöngjang stattfinden zu lassen“, sagte er vor einem Treffen mit seinen Amtskollegen aus Japan und China. Südkorea war 1988 mit Seoul Gastgeber von Sommerspielen und organisierte in diesem Jahr die Winterspiele in Pyeongchang.

Für 2032 gibt es auch konkrete Olympia-Pläne in Nordrhein-Westfalen. „Jetzt muss man erst einmal abwarten, wie bei möglichen Bewerbern die Konzepte ausschauen“, sagte Initiator Michael Mronz zur möglichen Konkurrenz aus Süd- und Nordkorea. Die Bewerbung beider Länder sei zu begrüßen. „Das zeigt die Kraft, die in der olympischen Bewegung und in der olympischen Idee steckt“, sagte Mronz.

Die bereits vorliegenden Entwürfe für Olympia an Rhein und Ruhr seien ein „überzeugendes und attraktives Planungskonzept als Angebot an die Politik und Sportpolitik“, betonte der 51 Jahre alte Sportmanager. 14 Kommunen wollen sich um die Sommerspiele und Paralympics bewerben, Ideengeber ist die private Initiative „Rhein Ruhr City 2032“.

Nach den gescheiterten Versuchen von Berlin, Leipzig, Hamburg und München zeigte sich der Deutsche Olympische Sportbund aber bislang noch zurückhaltend in der Frage, ob er mit Spielen an Rhein und Ruhr einen weiteren Bewerbungsversuch unternehmen will.

Vergeben wird Olympia 2032 voraussichtlich in sieben Jahren. Als weitere Anwärter haben Indonesien mit Jakarta und Australien mit Brisbane Interesse bekundet, auch Südafrika und Indien prüfen Kandidaturen. Eine Bewerbung von Süd- und Nordkorea dürfte allerdings als Favorit ins Rennen gehen. sid

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Erstellt:
20.09.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 08sec
zuletzt aktualisiert: 20.09.2018, 06:00 Uhr

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