Kathrin Kammerer über die Social-Media-Aktivitäten der Stadt

Facebook&Co.: Kommunikation im Notfall

Reutlinger gehört in puncto Social Media zu den Vorreitern unter den Städten im Umkreis.

01.06.2018

Von kk

Seit September 2009 ist die Stadtverwaltung auf Twitter. Eine Idee, die Presseamts-Chef Wolfgang Löffler von einer Tagung des Städtetags mit nach Reutlingen brachte. Im Januar 2010 folgte Facebook, im November 2011 Google Plus, im August 2014 dann schließlich Instagram. Damit gehört Reutlingen in puncto Social-Media-Auftritt zu den Vorreitern unter den Städten.

Zum Vergleich: Tübingens Verwaltung ist seit Herbst 2016 auf Facebook, der Gemeinderat hatte darüber bereits seit 2013 diskutiert. Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer gibt auf seinem Privatprofil seit 2012 kommunalpolitische Einblicke.

Rottenburg hat keinen städtischen Facebook-Account, es gibt jedoch eine Rottenburg-Seite eines privaten Betreibers. Zu diesem Betreiber pflege man einen guten Kontakt, schreibt eine Mitarbeiterin der Pressestelle auf die TAGBLATT-Anfrage: „So dass wir über diesen Weg im Einzelfall ebenfalls Facebook nutzen können.“

Reutlingens Verwaltung hält die Kommunikation über Facebook und Co. dagegen für unerlässlich: „Besonders in Krisensituationen“, sagt die Internet-Verantwortliche Heike Knoll. Beim Hochwasser und beim Hagelsturm im Sommer 2013 habe man ganz klar gesehen: „Wenn sowas passiert, explodieren die Klickzahlen auf der Seite“, erinnert sich Knoll. „Die Leute suchen nach Informationen, wenn es unübersichtlich wird.“

Ähnlich lief es beim Hochwasser im Juni 2016 und beim Dönermesser-Mord einen Monat später. Ein Mitarbeiter des Pressestabs sitzt dann in der Feuerwehr-Leitstelle, ein anderer tickert live auf den Social-Media-Kanälen: Was ist passiert? Wo sind Polizei und Feuerwehr unterwegs? Wie groß ist das Ausmaß der Katastrophe?

Gott sei dank wird Reutlingen aber eher selten zum Schauplatz der richtig großen Katastrophen. Und so postet Heike Knoll meist andere Sachen. Beispielsweise Stellenanzeigen oder Events, Neuigkeiten aus dem Gemeinderat oder zum Markenbildungs-Prozess.

Viele Nutzer schicken dem Stadt-Account private Nachrichten, sagt Knoll: „Manche wollen etwas Politisches wissen, andere schicken Bilder von verschmutzten Grünflächen, manche auch einfach einen schönen Schnappschuss.“

Während die einen Themen kaum Beachtung finden, kocht bei anderen die Stimmung hoch. Als die Stadt im März die Ampelschaltungen änderte, machten dutzende Facebook-Nutzer ihrem Ärger über die Staus auf der städtischen Seite Luft. Auch die Sondelfinger Lamas sorgten für Diskussionen. „Da mischen wir uns aber nur ein, wenn’s beleidigend wird“, so Knoll.

Facebook sei mit 11174 Followern und einer großen Bandbreite an Nutzern das wichtigste Netzwerk, das die Stadt bespiele. Eher nebenher laufen Twitter und Google Plus. Auf Instagram hat Reutlingen 1849 Follower. Das Fotonetzwerk spreche eine ganz neue Zielgruppe an, sagt Knoll. Hier zähle mehr das Bild und weniger der Text, „hier können wir zeigen, wie schön Reutlingen ist“. Auch sie selbst gehe mittlerweile mit lauerndem Fotoauge durch die Stadt: „Dank Handy kann man ja immer schnell was für Instagram fotografieren.“ Als mit Snapchat ein weiteres Netzwerk populär wurde, überredete Knoll Tochter Saskia, die App zu Testzwecken ebenfalls zu installieren.

Der Test fiel negativ aus, Snapchat schaffte es nicht in die Riege der Rathaus-Kanäle. Und die Tochter kommentierte nur trocken, dass Knoll wohl die einzige Mutter sei, die ihre Kinder zum Download von Netzwerk-Apps überrede.

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Erstellt:
01.06.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 31sec
zuletzt aktualisiert: 01.06.2018, 01:00 Uhr

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