Tübingen

Ein Millionengrab

Auf reges Interesse stieß der Infoabend zur (Regional-)Stadtbahn in Tübingen am Dienstag (siehe die heutigen Berichte).

20.09.2018

Von Martin Häcker, Tübingen

Die Kosten waren bei dem Vortrag der kleinste Part. Erstellungs- und Planungskosten, Stand Mai 2018, 200 Millionen Euro. Jeder vernünftige Mensch weiß, dass die tatsächlichen Kosten sich bis ins Jahr 2030 mit Sicherheit verdoppeln werden. Öffentliche Projekte werden immer schöngerechnet. Man erhalte von Bund und Land Zuschüsse, die man noch „verhandeln“ müsse. Der Tübinger Anteil betrage dann „nur“ noch zwischen 14 bis 40 Millionen Euro, demnach tatsächlich zu erwarten 28 bis 80 Millionen Euro! Wohl eher der höhere Teil. Man könne das locker aus der Haushaltskasse bezahlen. Ich vermute stark, dass unter anderem die Kosten für den Neubau der Neckarbrücke (Bauzeit fünf bis sieben Jahre), die laut Herrn Palmer eh in die Jahre gekommen ist und ersetzt werden soll, darin nicht enthalten sind.

Wer bezahlt die Züge und Personal? Von den Unterhalts- und Folgekosten gar nicht zu reden. Die Deutsche Bahn wird für Kurzstrecken subventioniert, da sie unrentabel sind! Dazu wird unser schönes Tübingen zugebaut. Oberleitungen, 80 Meter lange und 55 Zentimeter hohe Einstiegsrampen werden unter anderem benötigt. Das Verkehrschaos ist vorprogrammiert, vor allem in der Mühlstraße. Von der Unfallgefahr für Fahrradfahrer und Fußgänger ganz zu schweigen.

Laut Herrn Palmer legen Einpendler jeden Tag 3,6 Millionen Kilometer zurück, es wird vorausgesetzt, dass alle Einpendler ihr Auto stehen lassen und Zug fahren (müssen). Grüne Verkehrsideologie! Ein Millionengrab für nachfolgende Generationen.

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Erstellt:
20.09.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 43sec
zuletzt aktualisiert: 20.09.2018, 01:00 Uhr

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