Biden - Putin
Kommentar: Ein erstes Abtasten
Es ist nicht die Zeit für große Durchbrüche. Gerade, was die internationale Politik betrifft. In diese Erkenntnis reihte sich der Gipfel von Genf nahtlos ein.
Viel zu sehr sind sowohl Joe Biden als auch Wladimir Putin noch mit dem Finden der eigenen Rolle beschäftigt.
US-Präsident Biden muss nach den vier irren Jahren unter seinem Vorgänger Donald Trump nicht nur zerschlagenes Porzellan zusammenkehren, sondern auch rasch Prioritäten umsetzen. Dazu gehört das Abtasten von Gegnern wie dem russischen Präsidenten. Und dieser plagt sich noch immer mit dem verlorenen Status seines Landes herum, der mit dem Aufstieg Chinas nicht gerade wächst. Sein Trumpf – der Besitz von Atomwaffen – sichert ihm aber den Respekt der Welt und die Aufmerksamkeit seines US-Amtskollegen.
Doch der Glanz solcher Gipfeltreffen verblasst schnell. Für die Welt und für Europa im Besonderen wird es wichtig sein, ob die Begegnung, wenn schon nicht zu einer freundschaftlichen, so doch zu einer verlässlichen Beziehung führt. In instabilen Zeiten wie diesen ist es wichtig, dass man weiß, wie der andere tickt. Besonders, weil einer von beiden Europas Nachbar ist.