Skispringen

Wellinger und Co. jagen Stoch

Zum Start in den Weltcup zeigt sich Bundestrainer Werner Schuster optimistisch. Sein Vertrag wurde bislang aber nicht verlängert.

17.11.2018

Von SID

In der Qualifikation hatte er gestern in Wisla Mühe, im Finale morgen soll es besser laufen. Olympiasieger Andreas Wellinger. Foto: Imago

In der Qualifikation hatte er gestern in Wisla Mühe, im Finale morgen soll es besser laufen. Olympiasieger Andreas Wellinger. Foto: Imago

Die große Winterstimmung wollte bei Werner Schuster nicht aufkommen – mit sechs Grad, zartem Sonnenschein und ohne Schnee abseits der Malinka-Schanze zeigte sich das polnische Wisla vor dem Start in den Skisprung-Weltcup mild. Der Vorfreude und Hoffnung auf eine starke WM-Saison nach dem großartigen Olympia-Winter tat dies beim Bundestrainer im deutschen Team aber keinen Abbruch.

Auf die Wettkämpfe mit den „skisprungverrückten polnischen Fans“ freut sich Schuster vor dem Auftakt im Land des Vorjahres-Dominators Kamil Stoch, dem die DSV-Adler in den 33 Wettbewerben bis zum Finale Ende März mit einer Dreifachspitze zu Leibe rücken möchten.

Der nach zwei Kreuzbandrissen und fast zwei Jahren ohne Weltcup-Einsatz genesene Severin Freund wird erst in Kuusamo sein Comeback feiern. Doch auch in Wisla, wo heute im Team und morgen im Einzel gesprungen wird, sollen die deutschen Flieger Zeichen setzen – schließlich schicken sie mit Olympiasieger Andreas Wellinger und Richard Freitag zwei der Favoriten für den Weltcup-Winter ins Rennen.

„Wir wollen von Anfang an um das Podest kämpfen. Die Mannschaft ist breiter aufgestellt denn je“, sagte Schuster. Weil auch Markus Eisenbichler und Karl Geiger für vordere Plätze gut sind, darf Schuster mit Stolz auf sein Team blicken. Zehn Jahre nach seinem Amtsantritt stehen die DSV-Adler an der Weltspitze.

Ob Schuster Teil dieser Zukunft sein wird, ist aber offen. Der Vertrag des Österreichers läuft zum Saisonende aus, eine Verlängerung noch vor dem Winter blieb dieses Mal aus. „Ich habe das immer spontan entschieden. Viele Dinge in meinem Leben haben sich ergeben. Das Projekt Deutschland, das kann ich schon jetzt sagen, egal wie und wann es endet, ist ein Erfolg“, sagte Schuster unlängst über seinen Karriereplan. Droht also der Abschied? Schuster wiegelt ab. „Ich habe immer noch nicht das Gefühl, dass es zu Ende ist“, sagte der 49-Jährige.

Für den Verband wäre Schuster kaum zu ersetzen. Wer sollte ihm auch folgen? Martin Schmitt, der das Trainerdiplom in der Tasche, aber keine Erfahrung hat? Oder der frühere Skiflug-Weltmeister Roar Ljökelsöy aus Norwegen, der zum DSV-Stab gehört? Ronny Hornschuh vielleicht, derzeit Schweizer Nationalcoach und neben Wolfgang Hartmann (Südkorea) einer der zwei deutschen Trainer im Weltcup?

Schusters Erfolge sind schon jetzt enorm. Der Team-Olympiasieg 2014, der WM-Titel durch Freund 2015 und Wellingers Olympia-Gold 2018 seien seine „drei Big Points“, sagt er selbst. Was fehlt, ist ein Triumph bei der Vierschanzentournee, Ende Dezember startet ein neuer Versuch: „Ich hoffe, dass es dieser Generation noch gelingt, die Tournee zu gewinnen. Wir werden alles reinhauen, was geht.“

Auch wenn sein Vertrag ausläuft, brennt der Coach vor seiner elften Saison. „Es gibt wieder neue Ziele, etwa Severin zurückzuführen, dem ich viel zu verdanken habe“, sagt Schuster: „Das ist eine reizvolle Aufgabe – und davon gibt es mehrere.“ sid

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Erstellt:
17.11.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 27sec
zuletzt aktualisiert: 17.11.2018, 06:00 Uhr

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