Europa League

Geisterspiel für die Eintracht

Verfehlungen der Marseille-Fans werden sanktioniert.

20.09.2018

Von SID

Marseille. Fünf Jahre ist es her, da war bei Eintracht Frankfurts Rückkehr auf die europäische Bühne eine orangene Welle über die Hafenstadt Bordeaux hereingebrochen. 12?000 Fans hatten ihren Klub im Müllmann-Look zum Auswärtsspiel nach Südfrankreich begleitet und für einen unvergesslichen Europapokal-Abend gesorgt. Wiederholen wird sich diese denkwürdige Atmosphäre beim Europa-League-Auftakt des Pokalsiegers heute (18.55 Uhr/DAZN) bei Olympique Marseille nicht. Die Anhänger der Eintracht müssen diesmal wie berichtet draußen bleiben – und zwar ganz draußen.

Denn nicht nur, dass die Uefa das Spiel wegen Verfehlungen der Marseille-Fans in der Vorsaison zu einem Geisterspiel ohne Zuschauer im Stadion erklärt hatte. Zusätzlich verhängte der zuständige Amtsbezirk auch noch ein Aufenthaltsverbot für Frankfurt-Fans im gesamten Stadtgebiet. Eine Entscheidung, die bei den Verantwortlichen der Eintracht auf wenig Verständnis stieß. Vorstand Axel Hellmann zürnte gar über einen „unangemessenen und rechtsstaatlich hochgradig bedenklichen“ Eingriff.

Schließlich sehen sich die Hessen in der Opferrolle. „Wir fühlen uns um einen großen europäischen Auftritt betrogen“, klagte Hellmann vor dem ersten Frankfurter Europacup-Auftritt seit viereinhalb Jahren. Auch Eintracht-Torwart Kevin Trapp, in seinen drei Jahren beim französischen Edelklub Paris St. Germain mehrfach in Marseille zu Gast, bedauert die leeren Ränge („Normalerweise herrscht dort eine unglaubliche Atmosphäre“).

Und Trainer Adi Hütter befand: „Das einzige Positive ist vielleicht, dass mich die Spieler besser verstehen, wenn ich mal was rein rufe.“ Für den österreichischen Coach ist die Partie auch eine Chance, nach dem insgesamt doch äußerst mäßigen Saisonstart das Stimmungsbild wieder zu drehen. Einzig der Auswärtssieg in Freiburg am ersten Spieltag stach bislang positiv hervor. Dazu gab es eine Klatsche im Supercup gegen Bayern München (0:5), ein peinliches Pokal-Aus beim Regionalligisten SSV Ulm 1846, eine bittere Last-Minute-Pleite gegen Werder Bremen und zuletzt ein 1:3 bei Borussia Dortmund. „Was mir noch fehlt, sind die spielerischen Elemente“, sagte Hütter.

Ein Problem sind dabei die anhaltenden Verletzungssorgen. Besonders der Ausfall von Vize-Weltmeister Ante Rebic, der mit Adduktorenproblemen seit Saisonbeginn fehlt, schmerzt. Auch für die Partie in Marseille hat Hütter eine Rückkehr des Kroaten bereits „kategorisch“ ausgeschlossen. Sein Optimismus ist dennoch ungebrochen, auch wenn er seine Mannschaft nicht in der Favoritenrolle sieht. „Ich sehe eine Chance, und diese Chance möchten wir beim Schopf packen“, sagte er. sid

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Erstellt:
20.09.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 10sec
zuletzt aktualisiert: 20.09.2018, 06:00 Uhr

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