Skispringen

Severin Freund bereit fürs Comeback

Nach zwei Kreuzbandrissen und 23 Monaten Pause kehrt der deutsche Überflieger Severin Freund am Samstag im finnischen Kuusamo in den Weltcup zurück.

21.11.2018

Von dpa

Auf dem Sprung zurück in den Weltcup: Severin Freund, Olympiasieger 2014 in Sotschi. Foto: Jan Woitas/dpa

Auf dem Sprung zurück in den Weltcup: Severin Freund, Olympiasieger 2014 in Sotschi. Foto: Jan Woitas/dpa

Ein Kreuzbandriss? Im Sport für gewöhnlich ein herber Rückschlag. Doch zwei Kreuzbandrisse mit 29? Können gut und gerne eine Karriere beenden. Nicht so bei Skispringer Severin Freund, der gereift und mit ganz neuem Antrieb noch einmal angreifen will.

Wenn der Olympiasieger erstmals wieder unter Wettkampfbedingungen auf den Balken klettert, werden 689 quälend lange Tage vergangen sein, fast zwei Jahre, in denen sich so vieles verändert hat: Freund ist Vater einer Tochter geworden. Er hat seine Bachelor-Arbeit geschrieben. Aber er konnte eben nicht seiner großen Leidenschaft nachgehen. Auf den Schanzen haben sich in seiner Abwesenheit die Kollegen Richard Freitag und Andreas Wellinger in die Spitze katapultiert und Medaillen abgeräumt, die sonst meistens er einfuhr.

Nun soll alles wieder werden wie früher. „Das ist das, wofür ich gearbeitet habe. Ich freue mich wahnsinnig darauf“, sagte der 30-jährige Niederbayer mit Blick auf sein Comeback im finnischen Kuusamo am Samstag (16.30 Uhr/ZDF und Eurosport). Im reifen Sportleralter hat Freund nicht nur zwei Kreuzbandrisse weggesteckt, sondern auch das bittere Olympia-Aus verkraftet und sich Schritt für Schritt zurückgekämpft. Von den Langlauf-Skiern auf die Mini-Schanze, von dort immer weiter nach oben – bis die alte Sicherheit wieder kam.

„Nur mitspringen reicht mir definitiv nicht. Da bin ich nicht der Typ dazu“, sagt Freund.

Bundestrainer Werner Schuster weiß, was er an seinem jahrelangen Vorzeigeathleten hat. Immer wieder hat der Österreicher klar gemacht, dass die Rückkehr Freunds ihm auch selbst am Herzen liegt. „Er wird voll unterstützt, das ist mir auch ein persönliches Anliegen“, sagte Schuster. Die ganz großen Erfolge in seiner zehneinhalbjährigen Ära sind immer noch dem Familienvater aus Freyung zuzuschreiben: Team-Olympiasieg 2014 in Sotchi mit Schlussmann Freund, zwei WM-Titel und der Gesamtweltcup 2015. „Ohne ihn würde ich vielleicht gar nicht mehr hier stehen“, erklärte der Trainer.

Das richtige Gefühl und die Emotionen sind auch für Freund äußerst wichtig. Der Bayer ist zwar nach langer Pause und behutsamer Rückkehr medizinisch wieder gesund, den schwierigen Eishang von Wisla/Polen vergangenes Wochenende wollte er sich zum Start aber nicht antun.

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Erstellt:
21.11.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 05sec
zuletzt aktualisiert: 21.11.2018, 06:00 Uhr

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