Tübingen

Joker

Der Neubau des SWR-Studiogebäudes auf dem Tübinger Österberg soll 2019 starten. Zur Finanzierung wird das umliegende Areal zum Neubaugebiet („Kritik an der dichten Bebauung“, 10. Oktober).

15.11.2018

Von Reinhard von Brunn, Tübingen

Die Stadt möchte den Südwestrundfunk in Tübingen halten. Gut. Sie sollte aber auch die letzten innerstädtischen Grünflächen, Biotope und Frischluftschneisen erhalten und die Umgebungsbebauung berücksichtigen. Ein unlösbarer Interessenkonflikt?

Es gibt eine Lösung, bei der alle gewinnen: die Stadt kauft das Gelände und hält es mit dem ihr schon gehörenden Eckgrundstück als Vorratsfläche für die nächsten 10 bis 20 Jahre frei. Die Finanzen waren noch nie so gut wie jetzt. Statt Strafzinsen für geparktes Geld zu zahlen, lieber in ein Grundstück investieren! Zum Kaufpreis: der SWR ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts, die mit unseren Gebühren finanziert wird. Sie ist dem Gemeinwohl genauso verpflichtet wie die Stadt. Daher bitte keine spekulativen Mondpreise, sondern auf dem Teppich bleiben.

Bei dieser Lösung kann der SWR seinen Studio-Neubau im Rahmen des gültigen Bebauungsplans von 1999 errichten und anteilig finanzieren, Natur und Nachbarn bleiben für längere Zeit von großen Baumaßnahmen verschont und die Stadt hat einen städtebaulichen Joker für die Zukunft in der Hand. Zum Beispiel für einen Konzertsaal direkt neben dem Rundfunkgebäude. Oder für einen neuen innerstädtischen Park als Kernstück einer Landesgartenschau. Oder, wenn es nicht anders geht, für eine lockere Wohnbebauung mit hohem Sozialwohnungsanteil für die nächsten Generationen. Für einen Ausverkauf der letzten innerstädtischen Flächen im Schweinsgalopp gibt es keinen Grund.

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Erstellt:
15.11.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 41sec
zuletzt aktualisiert: 15.11.2018, 01:00 Uhr

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