Tübingen
Minderheit
Wer in der Region über Antenne empfängt, hat seit einiger Zeit einen stummen Fernseher („Sendeschluss auf dem Raichberg“, 16. November).
Sehr geehrte Geschäftsführung vom SWR,
die Information zur Abschaltung des Sendemasts auf dem Raichberg kommt für mich viel zu spät. Vor einigen Wochen konnte ich von einem Tag auf den anderen keine Sender mehr empfangen. Bisher klappte es wunderbar mit der Zimmerantenne. Mit Hilfe eines technisch erfahrenen jungen Mannes versuchte ich die Ursache für die Störung zu finden, keine Chance. Weder fanden wir im Internet einen Hinweis auf eine Abschaltung, noch brachte der Anschluss des Receivers, den ich mir vor einem Jahr gekauft hatte, einen Erfolg. Am Freitag, 16. November, wurde ich dann in einem großen Elektrohandel hier in Tübingen freundlich, verständnisvoll und kompetent aufgeklärt und beraten. Dort erfuhr ich unter anderem, dass es viele, besonders alte Menschen gibt, denen es geht wie mir.
Am Nachmittag las ich dann im TAGBLATT den Bericht. Auch wenn es Ihrer Ansicht nach „nur noch wenige“ Menschen waren, die mit Antenne Fernsehsender empfangen haben – hat diese Minderheit kein Anrecht auf rechtzeitige Information und Beratung? Sie sind ein Dienstleister und ich zahle jeden Monat meine GEZ-Gebühr. Kundenorientierung wäre für mich: mehrmalige frühzeitige Informationen im TAGBLATT und Einrichtung von Service-Points, sodass sich jeder Kunde individuell beraten lassen kann.
Die Welt ist kompliziert und unpersönlich geworden. Den neuen Receiver kann ich unbenutzt nach meinem bisherigen Kenntnisstand wohl verschrotten. Und Fernsehen geht momentan nur auf dem Laptop.