Short Cuts aus Babel global – etwas wie Mitgefühl bleibt nur als verzweifelte Hoffnung.

Babel

Short Cuts aus Babel global – etwas wie Mitgefühl bleibt nur als verzweifelte Hoffnung.

24.11.2015

Von Dorothee Hermann

Babel

Eine Wette zwischen zwei Jungen kostet die amerikanische Touristin Susan (Cate Blanchett) beinahe das Leben. Sie und ihr Mann Richard (Brad Pitt) sind eins dieser gequält wirkenden Paare, die in einer exotischen Ferne einmal abschalten wollen. Als ihr Reisebus durchs marokkanische Hinterland fährt, testen zwei jugendliche Ziegenhirten eben ein neues Gewehr. Eine der Kugeln trifft Susan.

Richard bleibt schließlich mit der Schwerverletzten in einer Lehmhütte zurück. Die Reisegruppe hat sich in gnadenlosem Egoismus längst abgesetzt. Ein bedrückendes Niemandsland, wo der Tod die einzige Gewissheit ist, scheint sich um das Paar zu öffnen. Die Folgen für die Hirtenfamilie sind noch fürchterlicher.

Wie schnell man aus den Kommunikationsnetzen der globalisierten Welt in eine Isolation stürzt, die tödlich sein kann, ist das heimliche Thema des neuen Films von Alejandro González Iñárritu („Amores Perros?). In kontrastreichen Schnitten blendet er zwischen die Geschichte von Susan und Richard zwei weitere Handlungen. Die Kinderfrau Amelia nimmt deren zwei Kinder auf die Hochzeit ihres Sohnes in Mexiko mit ? und strandet mit ihnen auf dem von US-Grenzern versperrten Rückweg als „Illegale? in der Wüste.

Dritter Schauplatz ist die quietschbunte artifizielle Teenie-Welt Tokios. Die taubstumme Chieko erlebt ihre Behinderung als Abgeschnittensein von anderen Menschen. Wie sie versucht, um jeden Preis Nähe, sexuelle Intimität zu suchen, zählt zu den verstörendsten Momenten des Films.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 42sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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manu 23.02.200712:00 Uhr

Gute Regie, Kamera und schauspielerische Leistung.... aber sonst extrem langatmig und langweilig! Daraus hätte man 3 Kurzfilme machen können. Absolut uninteressant, ob die Stories "angeblich" miteinander verwoben sind.

Marcus 20.02.200712:00 Uhr

Mir hat er gut gefallen...

Manfred Wolff 12.02.200712:00 Uhr

"künsterisch wervoll", das ist wohl das richtige und vernichtende Prädikat. Furchtbar bemüht, die Kehrseite der Globalisierung im individuellen Leben zu zeigen, also Culture Clash an vielen Seiten, schöne Einzelszenen, aber einfach stinke langweilig.

Alexandra 11.02.200712:00 Uhr

Am liebsten wäre ich mittendrin im Film gegangen, das ging mir selten bis jetzt so!!

Andree 09.02.200712:00 Uhr

Der Film hat Tiefe. Sehr interessant für den, der über die Zusammenhänge der drei Stories die eigentliche Botschaft des Streifen entdeckt.

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