Brisante Filme mit Gästen im Waldhorn
Flucht aus dem Kosovo, Gewalt im Kongo
Das Rottenburger Kino im Waldhorn bekommt Anfang kommender Woche zweimal Besuch von Regisseur(inn)en, die mit ihren aktuellen Filmen einiges Aufsehen erregt haben.
So gewann Visar Morina für „Babai“ Festivalpreise in München und Karlovy Vary. Das Migrationsdrama führt zurück in die 1990-er Jahre. Wie Zehntausende seiner Landsleute bricht ein Kosovo-Albaner auf der Suche nach einem besseren Leben nach Deutschland auf – heimlich verfolgt von seinem halbwüchsigen Sohn Nori, den er gegen dessen Willen in der Heimat zurücklassen wollte. „Die vollkommen nüchterne und raue Schilderung von Noris Odyssee verleiht dem Film eine ganz besondere Intensität“, lobte der Deutschlandfunk. Regisseur Morina, der am Montag, 30. Mai, um 20 Uhr ins Waldhorn kommt, ist als Jugendlicher selbst nach aus dem Kosovo nach Deutschland geflohen und wuchs bei Pflegeeltern in Herrenberg auf.
Am Dienstag, 31. Mai, präsentiert Claudia Schmid ihren Dokumentarfilm „Voices Of Violence“. Darin lässt sie Frauen zu Wort kommen, die im kongoloseischen Bürgerkrieg vergewaltigt oder anderweitig misshandelt worden sind. Beinahe noch erschütternder sind Schmids Interviews mit Männern, die eine tief verwurzelte Frauenverachtung offenbaren. Nach der Vorstellung um 20 Uhr gibt es eine Diskussion.