Rottenburg · Weihnachtsspendenaktion
Dank Menschenkette ein leichter Umzug für das Rottenburger „RastHaus“
Rund 30 Freiwillige halfen beim Umzug der Gebrauchtwaren vom „RastHaus“ in der Rottenburger Stadtlanggasse in größere Geschäftsräume in der Bahnhofstraße, wo das „Karo“ öffnet.
„Es sind Dinge, die wir gespendet bekommen haben“, so Markus Geier, Arbeitstherapeut bei der „Oase“, einer Rottenburger Sozialeinrichtung für Suchtkranke. Im Zuge der Neueröffnung des „Karo“ entstand ein neuer Zwei-Euro-Job. Der Mann, der den Job bekommen hat, sei sehr eingeschränkt in seiner Gehfähigkeit – „aber er ist gelernter Drucker und kennt sich mit Medien aus“, so Geier. Im „Karo“ bekommt er ein eigenes Büro, von wo aus er Waren auf Ebay verkauft.
Rund 30 Helfer fanden sich am Donnerstag zum Umzug ein, darunter Bürger sowie Ehrenamtliche und Hauptamtliche von der Oase. Helferin Verena Bartl erfuhr von ihrer Arbeitskollegin von dem Umzug. Die 30-Jährige ist Sozialarbeiterin bei der mobilen Jugendarbeit Rottenburg. Sie stellte fest, dass das gefühlte Gewicht der Kisten mit der Zeit zunahm. „Eine wiegt um die 10 Kilo“, schätzte Bartl.
In den neuen Räumen sortierte Claudia Pfister, Sozialarbeiterin in Oase und Rasthaus, die Kartons: Frauenbekleidung, Männerbekleidung, Haushaltswaren. Was auf Ebay verkauft werden soll, wanderten ins obere Stockwerk.
Julia Mildner-Powell, Leiterin der Oase, freute sich ebenfalls über die vielen helfenden Hände und die bereits eingegangenen Spenden. Darunter ist auch ein Klavier, das bereits in dem neuen Laden steht. Es soll voraussichtlich auch dort bleiben, so dass Kunden, die dazu Lust haben, darauf spielen können. Mildner-Powells Mutter, Oase-Gründerin Elke Mildner, freute sich über die zentrale Lage des „Karo“ – „so gerät die soziale Not in das Bewusstsein der Bevölkerung“, sagte Mildner. Das Gebrauchtwarenkaufhaus „Intro“ lag außerhalb im Industriegebiet. Die finanzielle Sorge vieler Menschen in Rottenburg sei gewaltig, so Mildner. „Es ist gut, dass man dieses Angebot macht.“
Auch ein Begegnungscafé soll es im „Karo“ geben. Mildner: „So können sich Leute mit verschiedenen Interessen hier treffen.“ Ihre Schwester Walburga Rehmann-Linden erinnert sich: „Ich war einmal mit Besuch aus Äthiopien in der Kleiderkammer. Beide Seiten haben sich gefreut – die einen, dass sie geben konnten, die anderen, dass sie nehmen konnten.“
Nicht nur das Kaufhaus braucht Unterstützung
Zum Dossier: TAGBLATT-Weihnachtsspendenaktion 2023