Kreisel mit Bypass
Neue Verkehrsführung für unfallträchtige Ergenzinger Kreuzung vorgestellt
Ein Minikreisverkehr mit zwei Bypässen könnte die Ergenzinger Kreuzung zwischen Auberlinstraße, Stuttgarter Straße, Gosbertstraße und Utta- Eberstein-Straße entschärfen. Diese Variante stellte Uwe de la Croix am Mittwoch dem Ergenzinger Ortschaftsrat vor.
Ergenzingen. Die Kreuzung zwischen Auberlinstraße, Stuttgarter Straße, Gosbertstraße und Utta-Eberstein-Straße war schon häufiger Thema im Ergenzinger Ortschaftsrat, zuletzt im Juni 2015. „Die Kreuzung ist so schwierig, wie sie heißt“, sagte damals Tiefbauamtsleiter Jürgen KIein. Im Tiefbauamt habe es langwierige Diskussionen über eine Neuregelung des Verkehrs gegeben, berichtete sein Stellvertreter Uwe de la Croix am Mittwochabend im Ergenzinger Ortschaftsrat.
Die vier Straßen treffen leicht versetzt und nicht in rechten Winkeln aufeinander. Momentan ist der Verkehr durch eine abknickende Vorfahrt von der Gosbertstraße (auf der im Bild der Traktor unterwegs ist) in die Utta-Eberstein-Straße und umgekehrt geregelt. Zwischen der Auberlinstraße und der Stuttgarter Straße (im Bild links) gilt rechts vor links. Besonders für auswärtige Fahrer ist die Vorfahrtsregelung unübersichtlich.
Eine Verkehrszählung ergab zu Spitzenzeiten bis zu 800 Fahrzeuge in der Stunde. Nur wenig Schwerverkehr überquert die Kreuzung, jedoch fahren regelmäßig Gelenkbusse. Verschiedene Varianten wurden bereits erwogen, um die Kreuzung, auf der es regelmäßig zu gefährlichen Situationen und zu Blechschäden kommt, zu entschärfen. Die Stuttgarter Straße und die Utta-Eberstein-Straße oder die Auberlinstraße und die Gosbertstraße als durchgehende Vorfahrtsstraßen auszuweisen, lehnten die Ortschaftsräte vor einem Jahr ab. Sie befürchteten, dass die vorfahrtsberechtigten Fahrzeuge die Kreuzung mit zu hoher Geschwindigkeit queren und dass sich zu Stoßzeiten Schleichverkehr entwickelt.
Uwe de la Croix stellte am Mittwoch einen Minikreisverkehr mit zwei Bypässen als mögliche neue Verkehrsführung vor. In einem Minikreisverkehr sind die Verkehrsinseln nur geringfügig höher als die Fahrbahn, damit sie von Lastkraftwagen und Bussen überfahren werden können. Neben einer zentralen runden Verkehrsinsel bekäme der Kreisverkehr zwei kleine dreieckige Inseln, um die Bypässe abzutrennen. Diese sind zwischen der Gosbertstraße und der Stuttgarter Straße und zwischen der Auberlinstraße und der Utta-Eberstein-Straße nötig, weil beide Straßen im spitzen Winkel aufeinander treffen.
Pkw‘s und Transporter würden über den Bypass in die benachbarte Straße abbiegen. Größere Fahrzeugen würden beim Rechtsabbiegen die kleinen Inseln überfahren. Bisher gibt es für Fußgänger als Querungshilfe eine Insel auf der Utta-Eberstein-Straße. Diese würde beim Minikreisverkehr wegfallen. Gefährlich könnte es werden, wenn ein Fußgänger stattdessen die überfahrbare Insel nutzt und ein LKW abbiegen möchte, sagte de la Croix. Er schlug als neue Querungshilfe eine Fahrbahnverengung im oberen Bereich der Utta-Eberstein-Straße vor.
Er habe „in der Literatur“ keine Minikreisverkehre mit Bypässen gefunden, sagte de la Croix. Bisher gebe es wohl noch keinen. „Aber warum sollen wir nicht etwas Neues machen.“ Die Kosten lägen bei rund 280 000 Euro.
Für einen großen Kreisverkehr reicht die Fläche nicht aus. In der Diskussion war auch eine Ampelregelung an der Kreuzung. Sie wäre noch einmal rund 70 000 Euro teurer. Der Nachteil einer Ampel: Sie würde auch nachts, wenn kaum Autos auf der Straße sind, den Verkehr regeln. Denn wollte man sie nachts abschalten, müsste man wiederum eine Vorfahrtsregel schaffen, sagte de la Croix.
Rudolf Schäfer sagte, dass die Verkehrssicherheit das wichtigste sei. „Die ist mit dem Kreisverkehr gegeben.“ Ein zusätzlicher Effekt sei eine Temporeduzierung. Der Rat sprach sich geschlossen für den Minikreisverkehr aus.