Tübingen

Mit Wahrhaftigkeit

Der Wahlkampf ist längst im „Sprachrohr“ angekommen.

15.08.2017

Von Gebhard Bock, Tübingen

Nein, sehr geehrte Frau Blessing, ich werde Angela Merkel nicht wählen, obwohl ich sie respektiere und schätze. Zu sehr hängt sie an der Partei, deren „angewachsene“ Rechtschaffenheit Andersmeinende in abwertende Schubladen steckt und gegen deren Argumente taub macht.

Zu sehr verteidigen die Schwarz- und Gelbgläubigen die Fehler in der Agenda 2010. Damals hat der Kapitalismus unter dem sozialdemokratischen Kanzler Gerhard Schröder einen Kantersieg errungen. Es wurden Gesetze verkündet, die sich als sozialer Abbau, besonders durch Missbrauch von Leiharbeit und Zeitverträgen darstellten. Nachdem die Ergebnisse der Agenda 2010 in ihrer Tragik sichtbar wurden, müssten SPD und Grüne ihre Fehler einsehen. Nur eingestandene Fehler können verziehen werden. Dass die „Hartz IV“ beziehende Rentnerin im Gegensatz zur Millionärsgattin keine Mütterzulage bekommt, sollte jedem Abgeordneten den Schlaf rauben.

Die Bundestagswahl bringt auch die Leserbriefschreiber in Bewegung. Wir stehen vor der Auswahl der Parteien und wissen nicht, wer unsere Bedürfnisse besser vertreten wird. Nach der Wahl werden die Reden andere sein. Mit Wahrhaftigkeit können die Parteien dem Wähler Respekt zollen. Mit Entwicklung der Sensoren für Wahrhaftigkeit werden wir, Wähler und Parteien, reif für die redliche Demokratie. Der wache Wähler wird diesen Respekt mit Stimmen honorieren. Enttäuschte Wähler sollten wissen, durch Protestwahl mit Zuwendung zu Rechtspopulisten liefern sie sich derer Verachtung aus.

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Erstellt:
15.08.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 40sec
zuletzt aktualisiert: 15.08.2017, 01:00 Uhr

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