VfB Stuttgart: Aufsichtsrat besetzt Schlüsselpositionen für Zweitliga-Start neu

Luhukay kommt, Dutt geht

Zwei richtungsweisende Entscheidungen beim VfB: Aufstiegs-Experte Jos Luhukay wird Trainer in Stuttgart, Sportvorstand Robin Dutt muss gehen.

18.05.2016

Von WOLFGANG SCHEERER

Hier bei einem Hertha-Spiel zu Gast in Stuttgart, künftig ist diese Bank sein Arbeitsplatz: Trainer Jos Luhukay (52). Foto: Imago

Hier bei einem Hertha-Spiel zu Gast in Stuttgart, künftig ist diese Bank sein Arbeitsplatz: Trainer Jos Luhukay (52). Foto: Imago

Stuttgart. Die Umwälzungen  nach dem Abstieg gehen weiter. Bernd Wahler ist als Präsident zurückgetreten, Jürgen Kramny nicht mehr VfB-Trainer, und nun ist auch Robin Dutt seinen Job los. Der Aufsichtsrat hat gestern die Trennung vom Sportvorstand beschlossen und gleich auch alles klargemacht mit dem künftigen Trainer: Jos Luhukay wird die Stuttgarter in der zweiten Liga coachen. Er erhält einen Zweijahresvertrag. Jochen Röttgermann, Vorstand Marketing und Vertrieb des VfB, zur Neuverpflichtung: „Jos Luhukay ist ein sehr erfahrener Trainer, der bei seinen vorherigen Stationen seine vielseitigen Qualitäten eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.  Er kann sehr gut einschätzen, vor welchen Herausforderungen wir gemeinsam in den kommenden Wochen und Monaten stehen werden und hat klar signalisiert, dass er sehr gerne für den VfB arbeiten würde.“

 Dutt dagegen muss gehen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Martin Schäfer gestern Abend in seiner Begründung:  „Wir sind nach einem intensiven Austausch übereingekommen, dass eine Trennung die richtige Entscheidung ist, um den notwendigen Neustart zu ermöglichen.  Letztendlich sind wir davon überzeugt, dass personelle Konsequenzen im sportlichen Bereich notwendig sind, um unbelastet und zielgerichtet die notwendigen Entscheidungen für eine Neuausrichtung des VfB treffen zu können.“

 Dem 51-jährigen Dutt geben viele Fans und Beobachter eine klare Mitschuld am Bundesliga-Abstieg. Ein Nachfolger für die Schlüsselposition soll vielleicht noch bis Ende dieser Woche gefunden werden. Im Gespräch sind der Ex-Lauterer Stefan Kuntz und Horst Heldt, der nach seinem Aus auf Schalke nach Stuttgart zurückkehren könnte.  Auch Altstar Karl Allgöwer wird von mehreren Seiten ins Gespräch gebracht. Unter anderem von Guido Buchwald, der ebenfalls seine Hilfe angeboten hat.

Zwei Top-Kandidaten hatte es zum Schluss für die Trainerposition gegeben. Zunächst galt der Ex-Hoffenheimer Markus Gisdol als leicht favorisiert gegenüber Luhukay. Gisdol war von 2005 bis 2007 U-17-Coach des VfB. Der 46 Jahre alte Geislinger kennt den Verein und seine Strukturen. Doch der um sechs Jahre ältere Luhukay hat nicht nur große Bundesliga-Erfahrung bei Gladbach, Augsburg und Hertha BSC. Er ist vor allem auch ein Spezialist für Aufstiege, weil er mit allen drei genannten Klubs den Sprung nach oben geschafft hat. Deshalb hat sich der VfB für Luhukay entschieden.  Er ist aktuell vereinslos, kostet also keine Ablöse. Und: Weil der entlassene Alexander Zorniger wegen des aktuellen Wechsels zu Bröndby IF seinen bis Mitte 2018 laufenden Vertrag aufgelöst hat, spart der VfB zudem etwas Geld. Im Fall von Dutt, dessen Vertrag sogar bis Dezember 2018 abgeschlossen ist, dürfte die Sache etwas anders gelagert sein. Der ehemalige Bundesliga-Trainer und DFB-Sportdirektor ist nach nur knapp anderthalb Jahren beim VfB gescheitert.

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Erstellt:
18.05.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 21sec
zuletzt aktualisiert: 18.05.2016, 06:00 Uhr

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