Tübingen

Großes Glück

Die Tübinger Au-Brunnen-Diskussion geht (wie erwartet) weiter.

26.05.2017

Von Ivo Lavetti, Tübingen

Sicher, wenn man auf den Tübinger Stadtplan schaut und das Gelände vom Au-Brunnen sucht, kann man schon auf die Idee kommen, dass es sich um geeignetes Gelände für ein erweitertes Gewerbegebiet handelt. Doch es geht auch anders! Um 1900 zählte Tübingen etwa 16 000 Einwohner und damals wurde die Entscheidung getroffen, das Wöhrd-Gelände aus der Bebauung herauszunehmen. Seither bildet der Anlagensee als grüne Insel das Zentrum der Stadt. Heute würde es vermutlich, wegen zu großer wirtschaftlicher Interessen, nicht mehr dazu kommen, eine so großzügige Entscheidung zu treffen.

Der besondere Reiz an Tübingen ist das Stadtleben im Einklang mit der Natur. Darum leben wir alle gerne hier. Uns gefällt es zum Beispiel, dass wir nicht nur an Gebäuden entlang spazieren und radeln können.

Heute hat Tübingen knapp 90 000 Einwohner und das Zentrum der Stadt hat sich ausgeweitet. Gerade in der Südstadt ist die Einwohnerzahl durch die Nutzungsänderung der ehemaligen Kasernen enorm angestiegen und schon bald werden auch weitere Menschen in dem Bereich vom ehemaligen Güterbahnhof leben. Nun ist es an der Zeit, dass auch die Menschen, die jetzt in Tübingen leben, eine großzügige Entscheidung treffen und durch Verzicht weitere Grünflächen im Zentrum der Stadt schaffen, damit die Generationen nach uns genauso gerne hier leben wie wir.

Wir, die wir heute in Tübingen leben, haben dazu das große Glück, dass uns das keinen Cent kostet. Wir haben nur die Aufgabe, das Wasserschutzgebiet beim Au-Brunnen zu erhalten.

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Erstellt:
26.05.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 46sec
zuletzt aktualisiert: 26.05.2017, 01:00 Uhr

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