Rottenburg
Anfangs komisch
Ob es keine dringenderen Probleme auf der Welt gebe als das Gendern, fragte Hanneli Braungardt.
Sehr geehrte Frau Braungardt, offenbar haben wir keine größeren Probleme, da wir ja beide Leserbriefe zum Thema schreiben. Ich wollte mit meiner Meinung, die keine Wahrheit ist, zum Ausdruck bringen, dass man mehr Dinge von denen man persönlich nichts hält, trotzdem toleriert und nicht dagegen arbeitet, aus Rücksicht auf andere Menschen. Bei Sprache kommt es sehr viel auf das Umfeld an. Wenn Ihre Familie, Freunde und Kollegen gendern, dann sickert es ein, und was anfangs komisch war, bemerkt man irgendwann nicht mehr. Bei Ihrer Auslegung meines Argumentes, dass Frauen auch in einer patriarchalen Welt sozialisiert wurden, scheint mir ein Missverständnis vorzuliegen. Frauen, die gegen das Gendern sind, haben mannigfaltige Gründe, dagegen zu sein. Einer davon kann sein, dass sie in einer patriarchalen Welt groß geworden sind, oder würden Sie selbst das bestreiten? Mit mangelndem Verstand hat das nichts zu tun und soll kein Angriff gegen Frauen sein. Im übrigen sind auch Männer in einer patriarchalen Welt sozialisiert worden. Ich würde auch gerne über die negativen Folgen für Männer diskutieren, aber der Platz ist schon wieder aus.