Tübingen · Weihnachtsspendenaktion

Zirkus Zambaioni: Alles in Bewegung

Im nächsten Jahr wird der Tübinger Zirkus Zambaioni 30 Jahre alt. Am meisten freut man sich auf die Aussicht, endlich in ein eigenes Zirkushaus einziehen zu können.

02.01.2024

Von Werner Bauknecht

Die Zambaioni-Trainerinnen im Raum, wo alles gelagert wird: Susanne Baumgartner, Mareike Sass, Lisa von Kulessa (von links). Bild: Carolin Albers

Die Zambaioni-Trainerinnen im Raum, wo alles gelagert wird: Susanne Baumgartner, Mareike Sass, Lisa von Kulessa (von links). Bild: Carolin Albers

Entschieden ist es schon – geplanter Baubeginn ist das Jahr 2024. Auf dem Gelände der Schickhardtstraße 5 am Hechinger Eck wird das Zirkushaus entstehen, die ebenfalls neu gebaute Sporthalle kann der Verein mitbenutzen. Seit 1998 hat der Kinder- und Jugendzirkus Zambaioni Vereinsstatus. Und aktuell fast 800 Mitglieder.

„Zu uns kann man ab 6 Jahren kommen“, sagte die Zirkuspädagogin Susanne Baumgartner, die zum Team Kursleitung gehört. Und was erwartet die Kinder in dem Alter? „Wir bieten ihnen ein breites Bewegungsangebot“, betont Mareike Sass, die festangestellte Pädagogin, die die künstlerische und pädagogische Leitung für das Zirkus-Ensemble hat. Dazu gehöre Akrobatik, Arbeiten mit dem Trapez, mit der Lauftrommel oder der Umgang mit dem Diabolo. „Das spricht alles die Motorik an“, so Baumgartner, „und kommt dem Bewegungsdrang der Kinder entgegen.“

In einer Klasse sind in der Regel 15 Kinder. Sie üben in dem Bewegungsraum im Gebäude am Lorettoplatz 2, dort ist auch ein Lager für die Zirkusutensilien und ein kleines Büro. Angeleitet werden die Kinder von ausgebildeten Trainern, unterstützt werden sie von Jugendtrainern und -trainerinnen. Die kommen aus dem Nachwuchs und können die Jugendübungsleiterausbildung absolvieren. Die hauptamtlichen Trainer verfügen in der Regel über eine zirkuspädagogische Ausbildung.

Die Attraktivität des Zirkus Zambaioni ist groß. Derzeit hat der Verein 250 Schüler. „Beim letzten Anmeldetermin wollten sich 250 Kinder neu anmelden, aber wir konnten bloß 40 aufnehmen“, berichtet Sass. Ein Kurs dauert zunächst mal ein Jahr. Es wird monatlich bezahlt, dazu kommt der Vereins-Mitgliedsbeitrag.

Zirkus Zambaioni: Alles in Bewegung
Die große Sporthalle ist fast in Sichtweite vom Bewegungsraum. Dort können auch mal Klassen mit bis zu 25 Teilnehmern mitmachen. Im Zirkushaus wird es zwei Bewegungsräume geben. „Wir wollen dann mehr Angebote schaffen als bisher“, sagt Sass. Sie denken dabei an Schul- und Kindergarten-Kooperationen, an Angebote für Senioren, an den „Zirkus für alle.“ Alles was die Motorik anspreche sei gut, und jeder und jede könne einen Platz im Zirkus finden: „Man kann jonglieren, balancieren oder gleich den Clown geben.“ Es handle sich bei ihrem Angebot stets um ein „Gruppenerlebnis“.

Das Personal sei durchaus vorhanden, um zu expandieren. „Viele, die nach Tübingen ziehen, haben in anderen Städten Zirkuserfahrung gemacht“, sagt Lisa von Kulessa, Leiterin des Zamba-Intensiv-Projekts (ZIP), „die kommen dann zu uns und bieten sich an.“ Am ZIP nehmen Jugendliche von 11 bis 18 Jahren teil. Es ist ein Intensiv-Projekt, in dessen Rahmen das jährlich stattfindende Zirkusprogramm entwickelt wird. Gezeigt wird es dann im eigenen Zelt auf den Derendinger Wiesen. Geprobt wird in der Sporthalle neben dem Boulderzentrum B12 in Lustnau. Noch eine Besonderheit des ZIP: „Es ist altersübergreifend, Pubertierende treffen auf 18-jährige fast Erwachsene und die wiederum auf 12-Jährige – da lernen alle voneinander“, meint von Kulessa.

„Von Beginn an hat der Gedanke der Inklusion eine große Rolle gespielt bei Zambaioni“, so Sass, „deshalb waren bei uns immer Inklusionskinder bei den Kursen.“ Sie sind Teil der Klassen, wobei es immer auch davon abhängt, wie umfangreich der Betreuungsbedarf ist. „Ob dann Inklusion möglich ist, hängt auch vom geschulten Personal ab.“ Für beide Seiten seien solche Kinder „eine große Bereicherung“, das habe sich im Lauf der Jahre gezeigt.

Das Schöne bei Zambaioni sei ja, dass es hier keinerlei Leistungsdruck gebe. Niemand habe die Erwartung, dass jemand etwas besonders gut können müsse. „Unsere Kinder und Jugendlichen verbessern sich durch Selbstmotivation“, erklärt Baumgartner. Die Zirkuskinder machten im Rahmen der Ausbildung bei Zambaioni wichtige persönliche Erfahrungen. Sie lernten das Handwerkliche, wenn es darum gehe, Kulissen für den Zirkus zu bauen, sie lernten zu organisieren, sich in den Technikbereich einzuarbeiten, zu fotografieren, zu improvisieren.

Dabei seien die Familien als Ganzes gefragt: „Wenn es um den Zirkus geht, dann sind alle in Bewegung“, meint Sass lachend.

Nicht nur das Zirkushaus braucht Unterstützung

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Erstellt:
02.01.2024, 19:10 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 20sec
zuletzt aktualisiert: 02.01.2024, 19:10 Uhr

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