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Das war 2020: Viel Corona, ein bisschen Curevac und Elon Musk

Ein Jahresrückblick aus der Online-Perspektive: Was waren die angesagten Themen? Die meistgeklickten Artikel? Welche Videos und Bildergalerien waren gefragt? Wir verraten es Ihnen.

30.12.2020

Von ST

Heftige Wolken sind 2020 aufgezogen – nicht nur über der Wurmlinger Kapelle: Wer hätte schon damit gerechnet, dass das Coronavirus und damit auch Tesla-Boss Elon Musk nach Tübingen kommen? Bild: Metz/Ulmer/Gräter

Heftige Wolken sind 2020 aufgezogen – nicht nur über der Wurmlinger Kapelle: Wer hätte schon damit gerechnet, dass das Coronavirus und damit auch Tesla-Boss Elon Musk nach Tübingen kommen? Bild: Metz/Ulmer/Gräter

Die meistgeklickten Artikel

Live-Blogs: Als Ende Februar die ersten Fälle im Kreis Tübingen auftaucht waren, überschlug sich die Nachrichtenlage. Oft drehte sich alles um Fragen zum Virus selbst, dann gab es eine Welle der Veranstaltungsabsagen. Wie geht man damit um? Für uns war schnell klar: Ein Blog ist die beste Lösung, um aktuell informieren zu können. Dort sammeln wir alles, was täglich passiert. Kein Wunder, dass diverse Live-Blogs zu den meistabgerufenen Artikel im Jahr 2020 gehören. Ganz vorne steht dabei jener vom 12. und 13. März – damals gab 35 Coronafälle im Kreis Tübingen. Heute sind es schon 5041.

Erstmals gab es den Blog am 27. Februar – einen Tag nachdem die ersten Fälle in der Region bekannt wurden. Als im Sommer die erste Corona-Welle nachließ, machten wir aus dem Corona-Blog den Tag in der Region. Jetzt gibt es täglich alles Wissenswerte kompakt zusammengefasst. Dieser Blog ist und bleibt kostenlos. Und ihn wird’s auch 2021 weiterhin geben.

Interview: „Curevac-Gründer Ingmar Hoerr über Impfstoffe, Impfgegner und den Tod“ – das war die Überschrift zum Interview vom 23. November, dem meistgelesenen auf unserer Homepage im Jahr 2020. Vielleicht auch, weil Hoerr darin einen sehr persönlichen Einblick gab und auch über seinen Aneurysmen-Riss im März sprach.

Pressemitteilung: Täglich erhält unsere Redaktion etliche Mitteilungen, manchmal sind es Hunderte. Meist werden sie durch Redakteure bearbeitet und online gestellt. Die meist abgerufene Pressemitteilung 2020 kam vom Tübinger Uniklinikum – und zwar trudelte sie am 7. Februar ein, also kurz vor dem Corona-Ausbruch. Dabei ging es um die Behandlung von altersbedingter Makuladegeneration (AMB). Das ist eine chronisch verlaufende Netzhauterkrankung und bei Menschen über 50 in den westlichen Ländern die häufigste Ursache für schwerste Seh-Einbußen bis hin zur Erblindung, an der mindestens 7 Millionen Menschen allein in Deutschland leiden.

Polizei: Gleich zwei Blaulicht-News drehten sich um die B 27. Kaum ein Artikel auf tagblatt.de wurde mehr angeklickt, als jene Meldung vom 5. April, als ein Mann in Tübingen mit seinem Hund die Straße trotz einer roten Ampel queren wollte und schwer verletzt wurde. Ebenfalls enorm beliebt war die Meldung aus Dußlingen vom 16. Mai, als ein LKW-Fahrer nach einer Reifenpanne die Polizei anrief, aber ordentlich getankt hatte. Sein Führerschein war nach der Promille-Fahrt weg.

Aufreger: Abseits vom bisher genannten, corona- und polizeilastigen Geschehen, sorgte ein Artikel bereits zu Jahresbeginn für Aufsehen. „Banana-Eating“ war die Überschrift am 24. Januar. Hintergrund war die Weihnachtsfeier der philippinischen Pflegekräfte am Tübinger Uniklinikum, auf der Spiele gespielt wurden, die für die einen Spaß waren, andere aber „entsetzt und sprachlos“ zurückließen. Die Klinikumchefs übten in einem internen Video Kritik, das aber schnell an die Öffentlichkeit gelangte.

Ebenfalls extrem oft angeklickt wurde der Artikel vom 29. April, als die Tübinger Fahrschulinhaberin Claudia Arnold nicht nachvollziehen konnte, warum Online-Theorieunterricht in den Fahrschulen nicht erlaubt war. Dadurch verzögerte sich das Prozedere für Führerschein-Bewerber während der ersten Corona-Welle. Die Klickzahlen lassen vermuten, dass dieser Artikel auch überregional gefragt war.

In der Nacht auf den 1. Dezember bebte die Erde unter der Zollernalb – und zwar spürbar in weiten Teilen Baden-Württembergs. Das interessierte freilich viele. Und aktuell ist das Thema immer noch: Drei Nachbeben gab es im Anschluss daran, die spürbar waren. Zuletzt am 27. Dezember.

Die meistgeklickten Bildergalerien

Die Corona-Teststation: Keine Frage, so etwas hatte zuvor wohl niemand gesehen, deshalb klickten mit weitem Abstand auf keine Bildergalerie mehr Menschen. Ab dem 12. März, also rund zwei Wochen nachdem die ersten Fälle im Landkreis aufgetreten waren, öffnete am Tübinger Festplatz eine Drive-In-Station für die Corona-Tests. Am Anfang kam es zu Wartezeiten von bis zu zwei Stunden. Damit war der Landkreis unter der Federführung von DRK-Präsidentin Lisa Federle lange ein Vorreiter. Die frühzeitige Testmöglichkeit in dieser Form galt lange als Mitgrund, warum im Kreis Tübingen in der ersten Welle sehr früh viele Fälle festgestellt werden konnten:

Elon Musk: „Das Genie aus Palo Alto“, wie das TAGBLATT schrieb, das am 1. September nach Tübingen kam. Der Tesla-CEO besuchte auf der oberen Viehweide das Unternehmen Curevac und machte sich ein Bild von der Impfstoff-Entwicklung. Unsere Bildergalerie von der Visite des 49-Jährigen war eine der meistgeklickten in diesem Jahr:

Bucheggers Wochenschau: Jeden Samstag erscheint im TAGBLATT links unten unter dem „Übrigens“ die Wochenschau unseres Karikaturisten Sepp Buchegger. In seinen Zeichnungen beleuchtet er in der Regel regionale Themen, die in den Tagen zuvor für Wirbel sorgten. In unserer Bildergalerie werden alle „Samstagskaris“, wie wir sie nennen, zum Durchklicken gesammelt.

Die meistgeklickten Videos

Die ersten Fälle: Am Morgen des 26. Februar, einem Mittwoch mit leichtem Schneefall, sickerte durch, dass das Coronavirus den Landkreis Tübingen erreicht hatte. Spätestens, als das Uniklinikum für den Mittag zu einer Pressekonferenz lud, war klar: Die ersten Fälle sind da. Eine 24-Jährige und ihr 60-jähriger Vater, der, wie sich später herausstellte, der Pathologe Hans Bösmüller war, hatten sich infiziert, nachdem die junge Frau eine Mailand-Reise unternommen hatte. Das Interesse war riesig, es waren schließlich erst die Fälle 2 und 3 in Baden-Württemberg. Stimmen der Beteiligten waren wiederum das meistgeklickte Video auf unserer Homepage:

Die Radbrücke: Ein ähnlich beliebtes Video entstand erst vor wenigen Wochen. Am frühen Morgen des 24. November hatte die Tübinger Radbrücke Mitte, die künftig von der Wöhrdstraße über die Steinlach an die Blaue Brücke führen wird, ihren Weg aus dem Emsland nach Tübingen gemacht. Doch vor ihr lag noch ein kurviger Weg in der Stadt, den das TAGBLATT mit der Kamera begleitete – und noch Stimmen dazu sammelte. Wie eine 50 Tonnen schwere und 37,5 Meter lange Brücke in einer nebligen Tübinger Nacht manövriert wurde:

Der Antikörper-Test: Am 11. Mai begann die Tübinger Firma Cegat, die Menschen gegen eine Gebühr von 25 Euro auf Antikörper gegen das Coronavirus zu testen. Viele erhofften sich davon „die große Freiheit“, so unser Titel. Dabei war der Andrang enorm, die Menschen warteten bereits früh morgens im Regen, um zu erfahren, ob sie wohl schon infiziert waren oder nicht. Wir produzierten nur ein kurzes Video, das aber zu den beliebtesten im Jahr 2020 gehörte:

Der beliebteste Instagram-Post

Wurmlinger Kapelle: Sie ist eines der beliebtesten Fotomotive der Region und auch TAGBLATT-Fotograf Ulrich Metz macht immer wieder einen Abstecher an den Fuße der Kapelle. Dabei schoss er ein Bild, das wir am 8. Juni auf unserem Instagram-Account veröffentlicht haben. Kein Bild gefiel unseren Followern im Jahr 2020 mehr:

Der gefragteste Facebook-Post

Live-Video: Wie bereits beschrieben, blickte die Region am 26. Februar auf das Tübinger Uniklinikum. Damals war das Virus noch die unbekannte Gefahr, über die selbst hochrangige Virologen wenig wussten. Das TAGBLATT streamte die Pressekonferenz damals live vom Schnarrenberg, der Beitrag wurde bis heute über 62.000 Mal auf unserer Facebook-Seite aufgerufen.

In diesem Sinne: Wir hoffen, dass Sie auch nächstes Jahr bei uns reinschauen und wünschen einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Was wir noch so machten

Der Corona-Lockdown erforderte Kreativität. Was tun, wenn keine Veranstaltungen sind, Fußballspiele ausfallen, selbst Verwaltungssitzungen teils ausgesetzt sind? Das TAGBLATT hatte im Jahr 2020 zwei Aktionen, die es in dieser Form wahrscheinlich nicht mehr geben wird.

Die virtuelle Gutenachtgeschichte: Ein lauer Sommerabend, der rote Sessel, Bücher und gute Laune – das sind Grundelemente der TAGBLATT-Gutenachtgeschichte. Weil dieses Jahr jedoch das Zusammenkommen nicht möglich war, entwickelte Redakteur Jonas Bleeser die Idee, das Vorlesen ins Netz zu verlagern. 28 Autorinnen und Autoren setzten sich vor die Kamera und lasen aus ihren Bücher vor. Über die Bürgerstiftung wurden Spenden gesammelt, um der gebeutelten Branche in der schwierigen Situation zu helfen.

Das Fifa-Turnier: Draußen ging es nicht, also wurde eben an der Konsole gezockt. Genauer gesagt: die Fußballsimulation Fifa 20 an der Playstation beim TAGBLATT-Online-Turnier. Die Redakteure Tobias Zug und Lorenzo Zimmer organisierten über drei Wochen ein Turnier mit 32 Nationalteams, betreut und gesteuert von Kickern aus der Region. Alle Spiele wurden live im Netz übertragen. Mit der Mössinger Brauerei Fischer fand man schnell einen Sponsor, der die Gewinner fußball- und kreisligagerecht belohnte.

Und dann war da ja noch was... das TAGBLATT feierte das 75-Jährige! Dazu hatten wir Mitte Dezember eine große Beilage in der Tageszeitung, online stellen wir an dieser Stelle gerne nochmal die Geschichte zusammen:

1969-2004: Respektlos, jedoch nicht zügellos

1949-1969: „Strich drom dronter! Fertig isch!“

1945-1949: Zuversichtlich zur lichteren Zukunft