Zehn Frauen legen eine Szene von Jesus und der Samariterin am Brunnen

Hirrlingen. Die Besonderheit: Statt Malfarben wurden Gewürze verwendet. Gezeigt wird die Szene von Jesus und der Samariterin am Brunnen aus dem Lukas-Evangelium. „Bei der Internetrecherche hat uns das Gemälde von Künstler Simon Dewey besonders gut gefallen“, sagt Organisatorin Klara Hummel, die sich das Motiv zusammen mit ihren Töchtern Sandra, Tanja und Manuela ausgesucht hatte. Allein vier Wochen Zeit benötigten die drei Geschwister für die komplette Fertigstellung des Motives zuhause. Mit Lineal, Geodreieck, Zirkel und Bleistift hatten sie die Skizzen auf eine Holzplatte gezeichnet und diese dann ausschließlich mit Trockengewürzen wie Petersilie, Thymian, Majoran, Dillspitzen, Mohn und Leinsamen zur Farbgebung belegt. Der Himmel entstand aus Roggenschrot, Maisgries und Kornblumen, die Palme am Brunnen aus kleinen Mammutbaumzweigen.

Am Montag wurde dann das fix und fertige Motiv auf der Platte zum Altar in die Kirche getragen und es mussten nur noch die Verzierungen gemacht werden. Niesen oder husten war nicht erlaubt. Alles musste ruhig und behutsam vonstatten gehen. „Sonst wäre es zu gefährlich und die Arbeit teils umsonst gewesen“, hieß es. Mit viel Fingerspitzengefühl und Pinzetten wurden in die Umrandung Körner aus Nigeria gelegt und sorgfältig mit Teelöffelchen, Teigschaber und Pinsel getrockneter Kaffeesatz und Trester zur weiteren Verzierung in Form gebracht. Seit dem Jahr 1979 entstehen in der Hirrlinger Pfarrkirche Erntedankteppiche, die dann auf Postkarten verewigt werden. Zu sehen ist das Kunstwerk vom kommenden Sonntag an bis zum 21. Oktober.