Yoga – ungewöhnlich und vielseitig

Am 21. Juni 2015 wurde sogar der erste Welt-Yoga-Tag ins Leben gerufen, ausgehend von Indien, dem Ursprungsland der Entspannungssportart. Die Vereinten Nationen stimmten dem Antrag zu und so gab es eine große Feier in der Weltstadt des Yoga: Rishikesh. In Deutschland werden die Yoga-Anhänger auf ungefähr drei Millionen geschätzt, mit 100.000 Yogalehrern und 5000 Yogazentren und Schulen.

Yoga ist jedoch mehr als nur eine Anhäufung von Übungen und Bewegungen, denn mit der Sportart wird ein gewisser Lebensstil, eine innere Einstellung oder der Wunsch nach Ruhe und Entspannung verbunden.

Die innere Balance zu erreichen gilt als eines der Ziele und so fällt es oft schwer, zwischen den vielen verschiedenen Richtungen und Trends das passende auszuwählen. Wichtig ist es zu entscheiden, ob bestimmte Leiden gelindert werden sollen oder ob einfach nur Abwechslung oder Entspannung gesucht wird.

Yoga als Medizin

Rückenleiden, Kopfschmerzen, Rheuma und Osteoporose gehören zu den häufigsten Leiden, weswegen Deutsche jährlich behandelt werden müssen. Neben körperlichen Ursachen sind oft psychosomatische Erkrankungen, Stress und Belastung in Alltag und Familie Auslöser. Die Behandlungsmethoden sind vielfältig, doch oft wünschen sich die Betroffenen mehr als nur die klassische Medizin mit Bewegungstherapien und Schmerzmitteln.

Yoga ist grundsätzlich von Krankenkassen als präventive Leistung anerkannt, doch die Zertifizierung der Kurse ist häufig ein langer, bürokratischer Weg. Yogalehrer ist kein anerkannter Ausbildungsberuf und meist befördern die Krankenkassen nur „Hatha-Yoga-Stile“, die sich hauptsächlich auf den Körper orientieren und auch nur dann, wenn der Lehrer mindestens eine Ausbildung von zwei Jahren vorweisen kann. Bis 2015 mussten diese einen weiteren Grundberuf vorweisen, wie Sportwissenschaftler, Physiotherapeut oder Gesundheits- und Heilpädagoge. Unter diesem Link gibt es die genaue Erläuterung, wann die Kurse anerkannt werden.

Mehrere wissenschaftliche Studien belegen, dass einige Yoga-Übungen gezielt gegen Rückenschmerzen helfen. Das größte Problem der Rückenschmerzen ist häufig mangelnde Bewegung und Stress und wer sich entspannt auf die Yoga- Matte legt, kann einige Symptome lindern. Da Yoga ein Sport für Geist und Körper ist, sollten die Teilnehmer spüren können, welche Übung ihnen gut tut und welche nicht. Zum Beispiel sind viele Positionen in Rückenlage oft hilfreich, um Verspannungen zu lösen, was dieses Video zeigt:

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Diese Übung kann auch variierend mit einem Wasserbett kombiniert werden, da sich dort eine zusätzliche Entspannung erreichen lässt. Laut Fachleuten gibt es auf dem Wasserbett keine Einschränkungen in den Bewegungen und das Gleichgewicht wird im Körper besonders angeregt. In der Übung wird zunächst das rechte Bein angewinkelt, während das andere flach auf der Matratze liegt. Der rechte Arm wird ausgestreckt, während der andere das angewinkelte Bein mit leichtem Druck über den Körper zieht. Weitere Übungen und Erläuterungen zum Yoga auf dem Bett erklärt ewp-wasserbetten.com. Diese sollen ebenfalls bei Einschlafproblemen hilfreich sein.

Bei Kopfschmerzen fassen sich viele an die Stirn oder die Schläfen, massieren die Nasenwurzel oder das gesamte Gesicht. Tatsächlich nimmt sich Finger-Yoga dieser Technik an, denn es bereinigt mit wenigen Handgriffen die Spannungen, die sich im Nacken und Kopfbereich angestaut haben. Gesuendernet.de macht vor, wie es geht.

Yoga-Trendsportarten

2015 ist nicht nur der Yoga-Tag eingeweiht worden, es gibt viele zusätzliche Yoga-Trendsportarten, die es dieses Jahr in die Fitnessstudios und Kurse geschafft haben. Boxing Yoga wurde in Großbritannien durch Matt Garcia, einem Londoner Boxer, erfunden, der den Rumpf stabilisieren und gleichzeitig Verletzungen vorbeugen wollte. Yoga-Anhängern wird eine gute Körperspannung und Kontrolle nachgesagt und so suchte sich Garcia die besten Elemente heraus, um Dehnungsübungen zu erschaffen und die Flexibilität der Sportler zu erhöhen. Allerdings lässt er eventuelle Gesänge oder Meditationen weg und konzentriert sich allein auf die Effekte der Übung.

Dabei wechseln Warm-Ups mit Schattenboxen ab, gefolgt von Kräftigung mit Sit-ups oder auch Brücken und Kobra-Positionen des Yoga. So sollen die Boxer beweglich bleiben und der Körper durch das zusätzliche Stretching flexibel und besser kontrollierbar werden. Allerdings geht es nicht um innere Ruhe oder indische Traditionen, so dass nicht jeder von der neuen Sportart überzeugt ist. Yogaguide.at berichtet über den Yoga-Stil.

AcroYoga ist eine Mischung aus Akrobatik und Yoga und geht an die Extreme. Obwohl die Mischung bereits seit 2003 existiert, findet sie nur langsam ihren Weg in die deutschen Studios. Das hat seine Gründe, denn dieses Yoga ist sehr anspruchsvoll für Körper und Geist. Das Yoga besteht meist aus drei Grundelementen:

• Solar Akrobatik
• >>Lunar Healing
• >>Yoga-Praxis

Es ist ein Partner- oder Paar-Yoga, denn in vielen Übungen muss eine Person die Balance halten, während die andere sie in die Luft befördert. Vertrauen, Körperkontrolle und Nähe sollten vorhanden sein. Versierte Sportler machen sogar Handstand auf dem Partner oder lassen sich in der „Thron-Position“ von Füßen und Händen halten. Bei eingespielten Partnern kann sich die Session zu einem Tanz entwickeln, was dieses Video beweist:

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Dieses Yoga trainiert Körperspannung, Koordination, Muskelkraft und das Vertrauen in den Partner sowie das Gefühl, auch einmal loslassen zu können. Einige Lehrer erklären, dass keine grundlegenden Vorkenntnisse vorliegen müssen, um AcroYoga zu erlernen. Allerdings ist das Training sehr anspruchsvoll und wer kaum Körperspannung besitzt, benötigt anfänglich mehr Zeit, um die Übungen durchführen zu können.

Clubbing Yoga ist ein Entspannungstrend, der Tanz und Meditation in höherer Geschwindigkeit im Club vorsieht. Die Yoga-Party beinhaltet Live-DJs oder Bands, Lightshows und Rock-, Pop-, Hiphop- oder Elektrosounds. Dabei werden die verschiedenen Stile - ob Vinyasa flow oder Power Yoga - zusammen mit dem passenden Soundtrack versehen, um im Club das Feiern einzuleiten. Das Ziel ist es, die Bewegung und Atmung mit der Musik zu kombinieren und noch tiefer in die Yoga-Übungen einzutauchen. Alternative Bezeichnungen sind Yoga Raving oder Yoga Partys, auf denen es teilweise Bio-Gerichte, keinen Alkohol und trotzdem ausgelassene Stimmung gibt. In Berlin gibt es beispielsweise eine Partyreihe „Morning Gloryville“, in der von 6:30 bis 11:30 gefeiert wird; außen vor: Alkohol, Drogen und Zigaretten.

Yoga an ungewöhnlichen Orten

Die meisten Deutschen üben ihre Yogakurse entweder zu Hause oder in einem Studio aus, doch weltweit macht der Yoga-Trend vor keiner Region mehr halt. Unter Guerilla Yoga versteht sich das Ausüben der Technik an unterschiedlichen Orten, die auf den ersten Blick für die Entspannung nicht zu taugen scheinen. Beach Yoga ergibt für die meisten Menschen noch einen Sinn, denn am Strand lässt es sich bei strahlendem Sonnenschein und einer warmen Brise sehr gut entspannen. Doch das Guerilla Yoga geht noch einen Schritt weiter und sucht gezielt nach ungewöhnlichen Orten, die in ihrem Umfeld neue Perspektiven für die Teilnehmer eröffnen sollen. Es geht um den Blick über den Tellerrand hinaus und um die Konzentration auf sich selbst. Statt Entspannungsmusik gibt die Umgebung ihre Geräuschkulisse ab, ob Straßenlärm, Hafenklänge oder Parkanlage mit Kindergeschrei und Fußballspielern. In einigen Großstädten wie Berlin, München, Köln oder Hamburg hat sich daraus sogar eine eigene Bewegung entwickelt, in welcher erst 48 Stunden vor der Session der genaue Ort bekannt gegeben wird, teilweise nur anhand eines Fotos.

Andere Yogaanhänger suchen lieber ungewöhnliche Yoga-Orte rund um die Welt, wie in der Nähe des Yellowstone Nationalparks in den USA, in dem Reiten, Yoga und Outdoor-Aktivitäten zusammengeführt werden. In Indien, dem Yoga-Mekka, gibt es in Kerala Yoga- und Surfkombinationsangebote, so dass Action und Entspannung nicht zu kurz kommen. Dabei werden einige Übungen sogar direkt auf dem Surfbrett oder dem Paddleboard ausgeführt. Sehr beliebt ist die Insel La Gomera zwischen Palma und Teneriffa, in der Yoga und Meditation im Tal durchgeführt wird.

Weltweit ist ebenfalls das Yoga Wandern ein Trend, der an verschiedenen Naturstationen Meditationen und Übungen im Wald und in den Bergen vorsieht. So kommen die Anhänger während der Unterrichtseinheiten an die frische Luft, bewegen sich zusätzlich und nehmen viel Entspannung mit nach Hause.

Yoga ist auch 2015 ein Trend, der nicht abreißt.