Teurer Standort

Walter streicht 20 Arbeitsplätze in der Fertigung

Der Maschinenbauer Walter AG streicht am Stammsitz in Derendingen dieses Jahr 20 der knapp 200 Arbeitsplätze in der Fertigung. Bis Ende 2017 müssen zudem die Produktionskosten um 20 Prozent sinken.

29.01.2016

Von nf

Tübingen. Seit Mitte vergangenen Jahres hat die Walter-Geschäftsleitung mit dem Betriebsrat Gespräche über den „kostenintensivsten Produktionsstandort des Unternehmens“ (Unternehmenssprecherin Sonja Ayasse) geführt. Am Mittwoch wurden die Mitarbeiter/innen über die geplanten Veränderungen informiert:

Senkung der Produktionskosten um 20 Prozent bis Ende 2017 in der Fertigung von sogenannten „Werkzeugkörpern“. Tübingen ist im weltweit 3800 Mitarbeiter zählenden Walter-Reich der wichtigste Standort für die Herstellung dieser Halterungen; in weitaus geringerem, nur auf den lokalen Bedarf zugeschnittenem Umfang werden sie lediglich noch in den USA und in China produziert.

Bessere Auslastung der Fertigungslinien, Optimierung von Produktionsprozessen und vor allem eine stärkere Automatisierung – in diese soll auch investiert werden.

Wegfall von 20 Arbeitsplätzen über freiwilliges Ausscheiden (Sprecherin Ayasse: „Da wurde ein Paket mit dem Betriebsrat geschnürt.“), Altersteilzeitmodelle („Vom Betriebsrat als überdurchschnittlich bewertet.“) bis hin zum internen Wechsel in andere Abteilungen („Es geht uns nur um die Kostenstruktur der Fertigung.“).

Wie hat die Belegschaft am Mittwoch reagiert? Es sei natürlich „nicht schön“, was man den Kolleginnen und Kollegen in der Fertigung zumute, andererseits sei die Notwendigkeit zu Einsparungen „nicht aus heiterem Himmel gekommen“ (das TAGBLATT hat im September 2015 über die Überlegungen berichtet). „Viele haben am Mittwoch natürlich geschluckt“, so Ayasse. Es seien allerdings auch schon die ersten unverbindlichen Anfragen zu Details der angebotenen Ausscheidemodalitäten gekommen. „Kündigungen sind die letzte Option“ heißt es in der Pressemitteilung.

Die Walter AG beschäftigt am Stammsitz Derendingen 650 Mitarbeiter und in Münsingen 600. Im Geschäftsjahr 2015 hat die zum schwedischen Sandvik-Konzern gehörende Firma erstmals bei Umsatz und Auftragseingang die 700 Millionen-Euro-Marke überschritten. Im Sommer wird wie geplant in Derendingen ein 7 Millionen Euro teures Technologiezentrum eröffnet.

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Erstellt:
29.01.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 52sec
zuletzt aktualisiert: 29.01.2016, 01:00 Uhr

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