Hohe PCB-Werte

Viele Streitpunkte beim Kampf um die Gesundheit

Die Physiker aus dem D-Bau auf der Morgenstelle sind sauer auf das Amt für Vermögen und Bau – trotz der Sanierung 2018.

27.01.2017

Von Moritz Hagemann

Werner Vogelsang Bild: ST

Werner Vogelsang Bild: ST

Aus seiner Fensterfront aus dem siebten Stock im D-Bau hat Werner Vogelsang einen guten Ausblick auf die Gebäude auf der Morgenstelle. „Nebenan bauen sie für hundert Millionen und wir sitzen hier wie vor vierzig Jahren“, sagt der 51-Jährige. Seit sieben Jahren ist er Professor am Institut für Theoretische Physik in Tübingen. Günter Lang (51), Geschäftsführer des Physikalischen Institutes, ist seit elf Jahren dort tätig.

Bernd Selbmann Bild: ST

Bernd Selbmann Bild: ST

Todesfälle führten einst zu Untersuchungen

Im Jahr 2001 wurden im C-Bau auf der Morgenstelle bereits hohe PCB-Werte gemessen. Der Grund, dass damals nach Umweltgiften im Gebäude gesucht wurde, war der Tod zweier Astrophysiker im Alter von 48 und 52 Jahren, die sich im C-Bau ein Büro geteilt hatten. Ob die Tumor-Krankheiten der beiden Verstorbenen in Zusammenhang mit den PCB-Werten stehen, lässt sich nicht beweisen. Die Witwe eines Astrophysikers machte im Anschluss im Netz auf die PCB-Problematik aufmerksam. Der C-Bau wurde letztlich grundlegend saniert – drei Mitarbeiter hatten ihre Büros zuvor privat auch von der „Stiftung Warentest“ untersuchen lassen, es wurden hohe Werte festgestellt. Im D-Bau warten die Physiker nun auf eine Sanierung, dort sind die PCB-Werte hoch. Prof. Werner Vogelsang, der im siebten Stock sein Büro hat, sagt: „Ein junger Kollege ist jetzt an Krebs erkrankt.“ Ein Zusammenhang mit den hohen Werten ist weder bewiesen noch auszuschließen. „Es bleibt halt ein komisches Gefühl“, sagt Vogelsang.

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Erstellt:
27.01.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 52sec
zuletzt aktualisiert: 27.01.2017, 01:00 Uhr

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