Arsenal kauft Bären-Winner
Tübinger Filmverleih hat auf der Berlinale dreimal zugeschlagen
Die Scouts des Tübinger Arsenal-Filmverleihs sind mit vollen Einkaufstaschen von der Berlinale zurückgekommen.
Berlin/Tübingen. Die Top-Erwerbung im Arsenal-Einkauf ist der tunesische Wettbewerbs-Film „Hedi“, der sowohl einen Silbernen Bären (für Hauptdarsteller Majd Mastoura) als auch den Preis für den besten Debütfilm des Festivals gewonnen hat.
Die „außergewöhnliche Liebesgeschichte“ (Verleihchef Stefan Paul) handelt von einem jungen Mann aus Tunis, der sich von seiner Familie nach deren Belieben bevormunden lässt. Selbst seine zukünftige Ehefrau wurde schon für ihn ausgesucht. Auf einer Dienstreise ins Touristenzentrum Mahdia erkennt dieser Hedi jedoch, dass er auch ureigene Bedürfnisse hat.
Bemerkenswert findet Paul, dass sich in diesem Film ausnahmsweise mal ein arabischer Mann von patriarchalen Strukturen emanzipiert. In die deutschen Kinos kommt „Hedi“ voraussichtlich im Herbst nach den Französischen Filmtagen.
Zugeschlagen hat das Arsenal auch auf dem der Berlinale angeschlossenen Filmmarkt. Dort erwarben Paul und sein Team die Weihnachtskomödie „Holy Mess“, die in ihrer schwedischen Heimat von 800 000 Zuschauern gesehen wurde (das entspräche fast 7 Millionen in Deutschland), und den Film „Heimatland“ aus der Schweiz, in dem zehn Regisseure einen facettenreichen Blick hinter das vermeintliche Idyll der Eidgenossenschaft werfen.che / Bild: Verleih