Massenstart

Schempp packt es mit Schwaben-Power

Der Uhinger krönt sich mit einem unwiderstehlichen Antritt zum Weltmeister.

20.02.2017

Von MANUELA HARANT

Auf dem Weg zum Gold: Simon Schempp in der Loipe. Foto: dpa

Auf dem Weg zum Gold: Simon Schempp in der Loipe. Foto: dpa

Hochfilzen. Als die deutsche Hymne zum ersten Mal in seinem Leben nur für ihn gespielt wurde, sang Simon Schempp stolz mit. Die erste Einzelmedaille der Karriere war sein Ziel, doch der Uhinger hatte lange warten müssen, bis sich ihm die Chance im allerletzten WM-Rennen eröffnete – und der 28-Jährige griff beherzt zu. „Das war mein perfektes Rennen“, sagte der neue Massenstart-Weltmeister.

Nach vier spektakulären Schießeinlagen, die letzte in einem Höllentempo, hatte Schempp alle Widersacher abgeschüttelt, eine Medaille hatte er schon sicher. Doch Schempp wollte nicht nur Silber oder Bronze, mit Schwaben-Power wollte er sich Gold holen. Nur der Österreicher und Namensvetter Simon Eder stand seinem Triumphzug noch im Weg.

Langer Anstieg entscheidet

Ausgerechnet an der Stelle, an der ihn am Vortag Eders Teamkollege Dominik Landertinger abgehängt hatte, nahm sich der Uhinger ein Herz – und „machte den Österreicher platt“, wie es Bundestrainer Mark Kirchner hinterher beschrieb. An diesem Anstieg warf Schempp alles in die Waagschale, was er im seinem sechsten Rennen noch an Kraft übrig hatte: „Wenn man anreißt, sollte man 130 Prozent geben und nicht mehr nach hinten schauen.“ Danach überwältigten den „Schemppion“ dennoch die Emotionen: „Auf den Tag habe ich so lange gewartet, jetzt versuche ich nur noch zu genießen“, sagte Schempp. Sein baden-württembergischer Teamkollege Benedikt Doll wurde nach zwei Schießfehlern Neunter.

Mit seiner Goldmedaille machte Schempp zugleich die beste Biathlon-WM aller Zeiten für Deutschland perfekt. Das Team des Deutschen Ski-Verbandes hatte zuletzt 1999 sechsmal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze gewonnen, diesmal waren es sieben Weltmeistertitel und eine Silbermedaille. Wenn das mal keine Ansage ist für den Höhepunkt der nächsten Saison, die Olympischen Winterspiele von Pyeongchang 2018. mha

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Erstellt:
20.02.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 53sec
zuletzt aktualisiert: 20.02.2017, 06:00 Uhr

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