Realitätssinn
Das neue Logo der Stadt Mössingen polarisiert (23. Februar).
Die mangelnde Kreativität und Einfallslosigkeit, die die Stadtverwaltung bei der „Gestaltung“ des Ortskerns mit Gesundheitszentrum und Parkhaus bewiesen hat, findet nun auch ihren Niederschlag in der Darstellung des neuen Stadt-Logos.
Ohne jetzt den Vorwurf des Plagiats erheben zu wollen, scheint hier doch das Logo der Deutschen Bank „Pate gestanden“ zu haben. Auch damals wurde ein ähnliches Zeichen, glaublich aus einem Wettbewerb, mit der Begründung gewählt, dass es einen Aufwärts- und Wachstumstrend symbolisieren sollte. Wie sich der Trend dann entwickelt hat, ist wohl allgemein bekannt.
Andererseits lässt sich dem Logo auch ein gewisser Realitätssinn nicht absprechen. Das geteilte Wappen könnte natürlich auch nicht zu Unrecht den Riss darstellen, der sich seit der „phänomenalen“ oben erwähnten Neugestaltung durch die Gemeinde zieht. Auf der einen Seite die Stadtverwaltung – auf der anderen Seite die Einwohnerschaft, nachdem diese in „Abnickveranstaltungen“ über den Vollzug der Baumaßnahmen informiert worden war. (Sinngemäßes Zitat aus dem TAGBLATT: „Geändert wird sowieso nichts mehr.“)
Dass auf das bisherige Logo der Blumenstadt künftig verzichtet wird, ist „lobenswerterweise“ nur die Bestätigung der traurigen Wahrheit, dass Mössingen hier seit einiger Zeit diesen Anspruch bewusst (?) aufgegeben hat.
Dass das Ganze ausschließlich in Rot gehalten ist, könnte als Versuch interpretiert werden, dass man sich so die wohlwollende Berichterstattung des TAGBLATTs sichern möchte.