TVR gibt das Entscheidungsspiel aus der Hand

Nach dem 1:3 bei den Netzhoppers muss Rottenburg ins Abstiegs-Duell mit Solingen

Vor 610 Zuschauern im entscheidenden dritten Spiel der Pre-Playoff-Serie hat der TV Rottenburg am Mittwochabend eine herbe Enttäuschung erlebt: Bei den Netzhoppers Königswusterhausen hatte der TVR den ersten Satz gewonnen, führte auch im zweiten Durchgang klar mit 20:15. Dann kam ein Bruch ins Spiel, das Team von Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger verlor noch glatt mit 1:3.

15.03.2017

Von hdl

Enttäuschung beim TV Rottenburg: Bei den Netzhoppers Königswusterhausen verliert der Volleyball-Erstligist am Mittwoch das Entscheidungsspiel der Pre-Playoff-Serie mit 1:3 und muss jetzt in die Abstiegsrunde gegen Solingen. Bild: Ulmer

Enttäuschung beim TV Rottenburg: Bei den Netzhoppers Königswusterhausen verliert der Volleyball-Erstligist am Mittwoch das Entscheidungsspiel der Pre-Playoff-Serie mit 1:3 und muss jetzt in die Abstiegsrunde gegen Solingen. Bild: Ulmer

Solingen statt Friedrichshafen, Abstiegskampf statt Playoff-Viertelfinale: Die Rottenburger Volleyballer haben mit der Niederlage in der Landkost-Arena einen schwer verdaulichen Brocken hinnehmen müssen. Besonders bitter: Rottenburg schnupperte lange am Sieg, vergab aber im zweiten Durchgang zwei Satzbälle zur möglichen 2:0-Führung. Danach rissen die Netzhoppers die Partie an sich, der TVR fand kein Mittel mehr.

Die Netzhoppers mussten am Mittwoch zunächst auf Routinier Björn Andrae verzichten: Der 280-fache Nationalspieler spielte sich zwar ein, musste nach dem Aufwärmen aber wie schon beim zweiten Spiel der Serie wegen Knie-Beschwerden passen. So war das Spiel von Königswusterhausen leichter ausrechenbar: Die Offensive war ganz auf den slowakischen Nationalspieler Filip Gavenda und Theo Timmermann zugeschnitten, dieses Duo bekam kaum Unterstützung. Rottenburg variierte dagegen im ersten Satz, die Punkte verteilten sich gleichmäßiger. Neben Moritz Karlitzek und Ferenc Nemeth punkteten auch Felix Isaak, Lars Wilmsen und Friderich Nagel. Beim 20:20 gelang dem TVR im ersten Satz nochmals die entscheidende Tempoverschärfung, ein Gavenda-Schmetterschlag ins Aus zum 25:22 brachte Rottenburg die 1:0-Führung.

Nun schien der TVR auf dem besten Weg zu einem ähnlich klaren Erfolg wie am Wochenende beim 3:0 im zweiten Spiel der Serie. Der TVR übernahm durch drei Punkte in Folge zum 10:8 die Führung,

Im zweiten Durchgang versuchte es Andrae dann doch, quälte sich nahezu komplett einbandagiert aufs Spielfeld. Prompt verkürzten die Netzhoppers, aus der komfortablen 20:15-Führung der Rottenburger wurde ein 20:19.Andrae persönlich glich mit seinem Aufschlag zum 21:21 aus. Der eingewechselte Johannes Schief bescherte Rottenburg mit zwei Aufschlägen zum 24:22 Satzbälle, doch die blieben ungenutzt. Die Netzhoppers waren jetzt drin im Spiel, obwohl der sichtlich gehandicapte Andrae wieder auf die Bank zurück kehrte. Beim TVR war der Faden gerissen, zwei weitere Satzbälle blieben ungenutzt. Timmermann mit einem Aufschlag-Kracher bescherte Königswusterhausen den Satzball, und den nutzten die Netzhoppers zum 29:27 und dem 1:1-Ausgleich.

Umkämpft auch der dritte Durchgang. Die Netzhoppers stabilisierten sich im Aufschlag und verbesserten auch den Block. Auf beiden Seiten war nun die Anspannung greifbar, schließlich stand viel auf dem Spiel. Rottenburg hatte die Lockerheit verloren, nach 0:3 Punkten zum 9:11 nahm Müller-Angstenberger eine Auszeit. Prompt meldete sich der TVR-Block nach langer Zeit mal wieder, als Felix Isaak punktete, Kurz darauf sorgte Philipp Trenkler mit einer Aufschlagsserie zum 14:13 wieder für die Führung, mit vereinten Kräften erarbeitete sich das gesamte Team den Punkt zum 15:13.

Krise beendet? Noch nicht, denn die Netzhoppers ließen sich nicht abschütteln. 19:19, 20:20, Tim Grozer kam für den Aufschlag – Netz. Elsäßer verpatzte die Annahme, doch Cipollone mit einem spektakulären Einer-Block besorgte das 21:21. Kopf an Kopf ging‘s weiter, 22:22, 23:23 – Gavenda bescherte den Netzhoppers mit seinem 22. Punkt der Partie den ersten Satzball. Rottenburg versuchte zu kontern über Karlitzek, doch der Ball landete im Aus – und der dritte Durchgang war futsch.

Vierter Satz, der TVR führt 3:1 – sofort nimmt KW-Coach Curic eine Auszeit. Nagel erhöht aber per Aufschlag, der TVR richtet sich wieder komfortabel ein, erarbeitet sich ein 6:2-Polster. Andrae kommt wieder bei den Netzhoppers, diesmal bleibt der TVR unbeeindruckt, hält den Vorsprung konstant bei vier, fünf Punkten. Beim 13:8 steht der Rottenburger Doppelblock gegen Altstar Andrae. Doch die Netzhoppers kommen wieder heran, beim 13:11 wird der Rottenburger Philipp Trenkler böse abgeblockt. Und tatsächlich folgt wieder der Ausgleich: Nemeth ins Aus, 14:14, Auszeit TVR. Die verhallt, KW erobert sogar die Führung. Jetzt wechselt Müller-Angstenberger auf der Zuspieler-Position, für Cipollone kommt Jankowski. Die Netzhoppers sind aber jetzt im Flow, erhöhen auf 16:14. Rottenburg braucht ein kleines Wunder. Doch die Annahme macht jetzt Probleme, immerhin verkürzt der eingewechselte Tim Grozer auf 15:17 aus TVR-Sicht. Doch der Netzhoppers-Block steht jetzt, mit dem elften Block-Punkt erhöht Königswusterhausen auf 19:16. Der Rückstand wird partout nicht kleiner, zwei Aufschlagfehler hintereinander bringen Rottenburg beim 20:23 in eine fast aussichtslose Position.

Beim 21:24 kurz darauf hat der TVR den ersten Matchball gegen sich. Nemeth ins Netz, das war‘s: Statt Playoffs gegen Friedrichshafen wartet auf die Rottenburger jetzt Abstiegskampf gegen Solingen. Am Samstag beginnt die Serie mit einem Heimspiel in der Paul-Horn-Arena.

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Erstellt:
15.03.2017, 21:14 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 11sec
zuletzt aktualisiert: 15.03.2017, 21:14 Uhr

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