Geschichte im Sauseschritt

Museumstag im Schloss Hohentübingen: Römer und Kelten zu Besuch

Römer und Kelten zu Besuch: Das Museum im Schloss Hohentübingen feierte 20. Geburtstag mit Familienfest und Eröffnung einer neuen Ausstellung.

23.05.2017

Von Nina Kwiatkowski

Museumstag in Tübingen

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Eindrücke vom Tübinger Museumstag. Bild: Metz
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© ST

Eindrücke vom Tübinger Museumstag. Bild: Metz
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Eindrücke vom Tübinger Museumstag. Bild: Metz
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Eindrücke vom Tübinger Museumstag. Bild: Metz
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Eindrücke vom Tübinger Museumstag. Bild: Metz
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Mein L ist fertig! Ist bisschen wellig und dellig geworden“, sagt Leopold und streicht mit dem Zeigefinger die Konturen im Stein nach. Der Siebenjährige steht mit seinen beiden Brüdern mit Hammer und Meißel bewaffnet am Stand des Steinmetzes und hämmert fleißig Buchstaben ins Gestein. So haben die früher also geschrieben – „ganz schön anstrengend!“ finden die Jungs. „Kommt weiter, wir wollen doch noch zu den Rittern da drüben“, drängelt der Vater von hinten.

Museumstag in Tübingen

Eindrücke vom Tübinger Museumstag. Bild: Metz
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Eindrücke vom Tübinger Museumstag. Bild: Metz
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Eindrücke vom Tübinger Museumstag. Bild: Metz
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Eindrücke vom Tübinger Museumstag. Bild: Metz
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Eindrücke vom Tübinger Museumstag. Bild: Metz
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Eindrücke vom Tübinger Museumstag. Bild: Metz
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Ritter, Steinmetze, Apotheker, Kaufleute und Schäfer – der Schlosshof war am Sonntag in der Hand von Menschen aus einer anderen Zeit. Zum 20-jährigen Jubiläum des Museums Alte Kulturen haben sie hier ihre Lager aufgeschlagen und zeigen, wie es sich zu Zeiten der Römer und Kelten gelebt hat. Trauben von Kindern stehen um die aufgebauten Zelte und Stände herum, lassen sich zeigen, wie man aus Stroh Schmuck macht und wie man diese komischen Gewänder mit dem noch komischeren Namen „Toga“ trägt. Sie dürfen große Mahlsteine drehen, die Schafe füttern und streicheln oder sich an Kurbelgewinden in die Luft ziehen lassen.

In einem der Zelte erklärt ein Toga-behängter Kaufmann diese komplizierte Sache mit den Gewichten – die erstaunliches Wissen bereithalten kann. Wer weiß denn schon, dass der Scrupel im antiken Rom die kleinste gebräuchliche Maßeinheit war? „So manch einer behandelte seine Mitmenschen so schlecht, sie waren ihm demnach nicht einmal einen Scrupel wert. Daher kommt das Wort ,skrupellos‘“, klärt der Kaufmann auf.

Nicht nur draußen war Staunen angesagt, auch drinnen regierte die große Faszination der Vergangenheit: In seiner Jubiläumsausstellung widmet sich das MUT seinem Jahresthema „Ursprünge. Schritte der Menschheit / Origins. Steps of Humankind“. In insgesamt elf Abteilungen tritt man in die großen Fußstapfen der Menschheit, folgt man ihren großen Schritten – vom Ursprung der Materie und des Lebens über Kunst und Religion, Krieg und digitale Innovationen. Von hier ist es nur ein kleiner Schritt zum Ursprung der Zukunft. Es geht aber auch um die Entwicklung des aufrechten Gangs, von Musik, Schrift Globalisierung, um wichtige Erfindungen und Entdeckungen während der Industrialisierung bis hinein in die Gegenwart.

Jede Abteilung veranschaulicht den jeweiligen Menschheitsschritt mit entsprechenden Artefakten. Das funktioniert auch „anhand ausgewählter Objekte, spannender Narrative und zeitgenössischer Installationen“ – etwa der Tape-Art-Künstlerin LaMia Michna, heißt es im Begleittext.

Das Personal gibt sich an diesem Familientag für ihre kleinen Besucher alle Mühe, lässt eigens ein Schlossgespenst durch die Gänge spuken, an einem Basteltisch darf man das vorgezeichnete Konterfei von Aristoteles bunt ausmalen und bei der Kinderführung probieren sich die Kleinen bei verschiedenen Mitmachaktionen.

Der Funke will bei einigen Kindern aber trotzdem nicht so recht überspringen. Vor allem Vorschulkinder können mit all den Menschheitsschritten noch nicht viel anfangen – seien sie noch so innovativ. Kleine Kinderarme ziehen einen schnell weiter, Menschheitsschritte im Sauseschritt. „Es gibt zwar viel zu entdecken, aber auch sehr viel zu lesen – für kleine Kinder ist das hier nicht gemacht“, bringt es eine Mutter auf den Punkt. Beim Eintritt ins digitale Zeitalter wird der Sauseschritt interessanterweise kurz abgebremst. Hier stehen viele Kinder vor den Bildschirmen, erkunden mit einer 3D-Brille künstliche Welten oder staunen über den süßen, kleinen Roboter.

Es gibt aber einen Ausweg aus dem digitalen Kosmos, der bei allen Kindern funktioniert: Klebestreifen. Die darf, wer mag, am Ende der Ausstellung auf eine riesige Fläche kleben. Tape Art heißt das dann. „Und jetzt nochmal raus zu den Schafen!“ fordern große Kinderaugen. Kunst und Natur haben halt schon immer überzeugt – erst recht die Kleinsten.

Kinder finden römische Soldaten toll – und das nicht nur beim Museumstag im Hof von Schloß Hohentübingen.Bild: Metz

Kinder finden römische Soldaten toll – und das nicht nur beim Museumstag im Hof von Schloß Hohentübingen.Bild: Metz

Ausstellung mit Führungen und Kinderprogramm

Den großen Schritten der Menschheit widmet sich die Ausstellung im Museum Alte Kulturen auf Schloss Hohentübingen im Rahmen des Jahresthemas 2017 „Ursprünge“. Begleitend finden zahlreiche Kurse, Führungen, Vorlesungen und ein Kinderprogramm statt.

Die Ausstellung geht noch bis zum 3. Dezember und ist Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr und donnerstags von 10 bis 19 Uhr geöffnet.

Mehr Informationen gibt es unter:

www.unimuseum.de

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Erstellt:
23.05.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 03sec
zuletzt aktualisiert: 23.05.2017, 01:00 Uhr

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