Prüfung

Zahlen und Fakten zum schriftlichen Abitur in Tübingen

Am heutigen Donnerstag beginnt das schriftliche Abitur. Zu Papier muss das geballte Wissen in blauer oder schwarzer Farbe gebracht werden. Ein kleiner Überblick, was sonst noch gilt.

17.04.2024

Von Christine Laudenbach

Geschrieben wird in „sinnvollen Abständen“ zum Nebensitzer. KI darf von den Prüflingen nicht eingesetzt werden. Bild: Adobe Stock/Generiert mit KI

Geschrieben wird in „sinnvollen Abständen“ zum Nebensitzer. KI darf von den Prüflingen nicht eingesetzt werden. Bild: Adobe Stock/Generiert mit KI

Für 960 Jugendliche im Kreis Tübingen ist dieser Donnerstag, 18. April, ein besonderer Tag. Um 9 Uhr beginnt für sie das Abitur. Es setzt sich an den allgemeinbildenden Gymnasien aus drei schriftlichen sowie zwei mündlichen Prüfungen zusammen. Bestandteil der schriftlich geprüften Fächer, ergo auch der gewählten Leistungskurse müssen Mathe, Deutsch sowie eine Fremdsprache oder eine Naturwissenschaft sein. Als drittes Leistungsfach kann jedes weitere Fach aus dem Unterrichtsangebot im Pflichtbereich gewählt werden.

Knapp 300 Schüler der beruflichen Gymnasien haben noch einen Tag Galgenfrist. Schriftlich geprüft werden sie in vier Fächern: im jeweiligen Profilfach, im Kernfach Mathematik oder Deutsch sowie in zwei weiteren von den Schülern gewählten Prüfungsfächern. Mündlich wird ein Fach abgefragt.

Abiturienten im Kreis

Im Regierungsbezirk Tübingen wollen in diesem Jahr 8400 Jugendliche Abitur machen. Im Kreis sind es 960 – und zwar an allgemeinbildenden und privaten Gymnasien, der Hans-Küng-Gemeinschaftsschule und der Waldorfschule. Die beruflichen Gymnasien schicken 287 Kandidaten ins Rennen.

In der Stadt verteilen sich 422 Abiturienten aufs Carlo-Schmid-Gymnasium (81), die Geschwister-Scholl-Schule (93), Kepler- (86), Wildermuth- (111) und Uhland-Gymnasium (51). Von der Hans-Küng-Gemeinschaftsschule sind 43 Schüler angemeldet, von der Waldorfschule 21. Von der Gewerblichen-, der Mathilde-Weber- und der Wilhelm-Schickard-Schule sind es nach Angaben des Regierungspräsidiums (RP) 200.

Termine

An den allgemeinbildenden Gymnasien werden vom 18. April bis zum 7. Mai Klausuren geschrieben. Den Anfang machen Biologie und Biologie bilingual Englisch. Die von vielen gefürchtete Mathematik setzt den Schlusspunkt. Mündliche Prüfungen sind vom 26. Juni bis 8. Juli 2024.

An den beruflichen Gymnasien steht Mathe am 19. April am Anfang. Mündlich wird hier ebenfalls vom 26. Juni bis 8. Juli geprüft – jeweils 20 Minuten lang.

Sitzplatz

Jede Schülerin und jeder Schüler bekommt einen Sitzplatz mit ihrem oder seinem Namen. Die Einzeltische stehen laut RP „in sinnvollen Abständen“. Der Prüfungsbereich (Klassenzimmer, Flur, Toiletten) darf nicht verlassen werden.

Schreibzeug und Vesper

Auf den Tischen hat (fast) nur Schreibmaterial etwas zu suchen. Ein paar Ausnahmen gibt es: Vesper und Getränk zum Beispiel sind erlaubt, während der Prüfung darf geräuscharm gegessen und getrunken werden. Zugelassene Hilfsmittel sind je nach Fach unterschiedlich. In Chemie gehört das Periodensystem dazu, in Deutsch „Nachschlagewerke zur deutschen Rechtschreibung“.

Auch die Farbe, mit der das Wissen zu Papier gebracht wird, ist festgelegt: Lila und grün sind tabu, rot sowieso. Geschrieben werden muss mit blauer oder schwarzer dokumentenechter Farbe, und zwar deutlich und gut leserlich.

Zeit

Zehn Minuten vor Beginn sollten alle Prüflinge an ihren Plätzen sitzen. Fast alle Klausuren beginnen um 9 Uhr. Geschrieben wird mindestens zweieinhalb Stunden (Latein), eher aber mehr: Am längsten Zeit haben die Abiturienten für das Fach Deutsch. Am Donnerstag, 25. April, sind dafür fünfeinviertel Stunden angesetzt.

Pflichtlektüre

An den allgemeinbildenden Gymnasien: Georg Büchners „Woyzeck“ und Juli Zeh, „Corpus Delicti“.

An den beruflichen Gymnasien wahlweise stattdessen noch Katharina Hacker, „Die Habenichtse“ oder Wolfgang Koeppens „Tauben im Gras“.

Zuspätkommen

Es gilt in der Regel eine Kulanzzeit von 30 Minuten, danach kann nicht mehr mitgeschrieben werden. Die Prüfung gilt als nicht bestanden. Bei Krankheit muss ein ärztliches Attest vorgelegt werden.

Im Falle eines Unfalls oder ähnlichem muss sofort die Schule informiert werden. Wer eigenverschuldet zu spät kommt, kriegt keinen Zeitausgleich.

Handys und Co.

Elektronische Geräte sind in der Regel nicht zugelassen. Handys, Smartphones und -watches müssen vor Beginn ausgeschaltet und im Rucksack oder in der Tasche verstaut werden.

Der Platz für Taschen und Rucksäcke sind während der Klausur vorne oder hinten im Klassenzimmer – bis zum Ende der Prüfung. Auch eigenes Papier, Post-its und dergleichen sind nicht erlaubt. Tintenkiller oder Tipp-Ex haben beim Abi ebenfalls Hausverbot. Taschenrechner hingegen sind bei Prüfungen wie etwa Mathematik zugelassen. Für deren Funktionsfähigkeit ist jeder Schüler selbst verantwortlich.

Täuschungsversuche

Elektronische Geräte am Körper oder am Platz werden als Täuschungsversuch gewertet. Ausgenommen sind zugelassene Taschenrechner (s.o.). Spickzettel, am Körper oder sonst wo, sind selbstredend ebenfalls tabu. Versucht ein Schüler zu täuschen (beispielsweise mit nicht zugelassenen Hilfsmitteln), wird er von der weiteren Teilnahme ausgeschlossen –  was nach Paragraph 30 der Abiturverordnung Gymnasien der Normalform (AGVO) als Nichtzuerkennung der allgemeinen Hochschulreife gilt. In leichten Fällen kann stattdessen die Prüfungsleistung mit 0 Punkten bewertet werden. Die Entscheidung trifft bei der schriftlichen Prüfung der Leiter, bei der mündlichen Prüfung der Vorsitzende des Prüfungsausschusses. Bei der fachpraktischen Prüfung in Sport ist der Vorsitzende des Fachausschusses zuständig, bei der Kommunikationsprüfung der Schulleiter.

Nötiger Notendurchschnitt

Die Frage, die besonders Abiturienten am unteren Ende der Notenskala umtreibt, ist: Wann hat man bestanden? Für die allgemeine Hochschulreife muss die Mindestpunktzahl von 300 erreicht werden. Für das Zeugnis werden die Punkte in eine Abiturnote umgerechnet. Der Notendurchschnitt liegt bei Erreichen der Mindestpunktzahl genau bei 4,0.

In die Gesamtqualifikation und die Abitursdurchschnittsnote gehen neben den Prüfungsleistungen auch die Noten der Qualifikationsphase, also der vier Halbjahre der Jahrgangsstufe ein.

Nachtermine

Vom 8. Mai bis 7. Juni sind Nachtermine angesetzt. „Nach-Nachtermine“ gibt es im September.

Zeugnisse

Letzter Tag der Zeugnisausgabe ist Montag, 8. Juli.

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Erstellt:
17.04.2024, 17:27 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 33sec
zuletzt aktualisiert: 17.04.2024, 17:27 Uhr

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