Mehr praktische Hilfe

Integrationsmanager sollen vor Ort dafür sorgen, dass Geflüchtete innerhalb der nächsten zwei Jahre beruflich und sozial vorankommen. Die Kommunen können sie einstellen – oder aber die Aufgaben ans Landratsamt übertragen. Dafür wirbt Tübingens Landrat Joachim Walter in seiner Eigenschaft als Präsident der Landkreise Baden-Württembergs (20. Juni).

23.06.2017

Von Rainer Rainer Siegle

„Pakt für Integration“ – gut gemeint. Benötigt werden nicht Arbeitsplätze für 1000 Integrationsmanager sondern Zehntausende Arbeitsplätze für Flüchtlinge mit Bleibeperspektive. Situation Tübingen: Im Acht-Wochen-Takt Einladung durch Jobcenter zum Gespräch über Schul- und Berufsausbildung. Nach 15 Minuten nichts Neues. Zurück zur Schule oder zum Sprachkurs. In den VABO-Klassen (Vorqualifizierungsjahr Arbeit und Beruf für Jugendliche ohne Deutschkenntnisse) bewundernswerte Arbeit von meist weiblichem Lehrpersonal. 20 und mehr Jugendliche, zum Teil machohaft, regelverletzend, Schulausschluss lachhaft – statt sinnvoller Leistungskürzung. Bei Sprachkurslern vormittags vier Stunden Kurs, meist rezeptiv, den restlichen Tag meist Kommunikation in der Heimatsprache – kaum sinnvolle Arbeit, von meinen betreuten Syrern dringend gewünscht (jeder Euro aus Arbeit durch Jobcenter von der Regelleistung gekürzt!?). In den Sprachkursen Unterrichtsmaterial zum Teil völlig an den Bedürfnissen vorbei: „Jemanden über sechs Ecken kennenlernen“, „Kunstpfad durch Basel“ – das brauchen unsere Freunde zuletzt. Der Integrationskurs „Leben in Deutschland“ (60 Stunden teure Vorbereitung) – ein Test für Pawlowsche Hunde, die Hälfte der Fragen Irrsinn (...).

Nein, keine Integrationsmanager: Mehr Lehrer für VABO-Klassen mit maximal 15 Schülern, Arbeitsmöglichkeiten (maximal flexibel), bedarfsgerechtes Unterrichts-Material, neuer Integrationkurs (ohne BAMF), mehr praktische Hilfe – aber auch Einforderung von Pflichten.

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Erstellt:
23.06.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 37sec
zuletzt aktualisiert: 23.06.2017, 01:00 Uhr

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