Skispringen

Medaillenregen in Lahti

Überragender Erfolg mit Schanzenkönigin Carina Vogt im Mixed. Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler landen auch im Einzel auf dem Podest. Der Bundestrainer jubiliert: „Eine Wahnsinns-Show!“

27.02.2017

Von DPA/SID

Ausgelassene Freude: Andreas Wellinger, Markus Eisenbichler, Svenja Würth und Carina Vogt (von links) bejubeln ihren Triumph im Mixed, der gemischten Mannschaft. Foto: dpa

Ausgelassene Freude: Andreas Wellinger, Markus Eisenbichler, Svenja Würth und Carina Vogt (von links) bejubeln ihren Triumph im Mixed, der gemischten Mannschaft. Foto: dpa

Lahti. Gold im Mixed, Silber und Bronze im Einzel: Angeführt von Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler haben die deutschen Skispringer bei der WM in Lahti an einem traumhaften Wochenende Medaillen regnen lassen. Mit dem Team-Triumph an der Seite von Weltmeisterin Carina Vogt und Svenja Würth krönten die beiden Überflieger eine famose Flugshow, die am Samstag mit dem Doppelpodest von der Normalschanze begonnen hatte.

„Weltmeister wird man nicht alle Tage. Wahnsinn, was hier passiert ist“, sagte Wellinger, der nach dem souveränen Gold-Coup seinen drei Mitstreitern um den Hals fiel. Auch Vogt strahlte über das ganze Gesicht: Wie schon vor zwei Jahren in Falun wurde die Schwäbin mit Doppel-Gold zur Schanzenkönigin der Titelkämpfe.

Das Mixed gestern wurde zu einer Macht-Demonstration, mit 1035,5 Punkten gewann Deutschland klar vor Österreich um den neuen WM-Champion Stefan Kraft (999,3) und Japan (979,7). „Alle vier Springer haben eine Top-Leistung geboten. Die Medaillen zuvor im Einzel haben natürlich alles leichter gemacht“, sagte Bundestrainer Werner Schuster.

Satte 18 Meter Vorsprung

Das überlegene DSV-Quartett lag nach allen acht Durchgängen in Führung, in der Summe sprang das Team stolze 18 Meter weiter als Österreich. „Es war unglaublich. So eine Skisprung-Demonstration zu zeigen, das war unfassbar für mich“, sagte Frauen-Bundestrainer Andreas Bauer. In dem erst zum dritten Mal ausgetragenen Wettbewerb hieß der Sieger somit zum zweiten Mal Deutschland, bei der Premiere 2013 hatte Japan gewonnen.

Die nun viermalige Weltmeisterin Vogt hatte mit einem überragenden Sprung auf 98 Meter Deutschland gleich derart in Führung gebracht, dass die Konkurrenz förmlich resignierte. „Sie ist weltmeisterlich gesprungen, ich bin total beeindruckt“, lobte auch Schuster. Mit dem Vorsprung im Rücken flogen auch die anderen drei DSV-Springer in ihren Gruppen am weitesten. „Man darf sich nicht täuschen lassen, der Wettkampf ist sehr windbeeindruckt“, betonte Schuster. Doch das DSV-Team machte das Beste daraus und baute den Vorsprung weiter aus.

Im zweiten Durchgang machte das Team fokussiert weiter. Einzel-Weltmeisterin Vogt war erneut Beste ihrer Gruppe, was Bauer frohlocken ließ. „Sie springt außergewöhnlich gut. Es ist sensationell, was das Mädel leistet“, betonte er.

Wellinger und Eisenbichler hatten schon am Samstag mit dem ersten DSV-Doppelpodest seit Martin Schmitt und Sven Hannawald im Jahr 1999 geglänzt. „Die beiden haben im zweiten Durchgang eine Wahnsinns-Show abgezogen“, sagte Bundestrainer Werner Schuster, nachdem seine Musterschüler im Auftaktspringen von der Normalschanze nur dem Österreicher Stefan Kraft unterlegen waren.

Mit zwei Einzelmedaillen überboten die DSV-Adler die Zielvorgabe der gesamten WM – und dies ohne den verletzten „Käpitän“ Severin Freund.

„Ein Hammer-Springen von unseren Jungs!“, meinte Freund, der 2015 den WM-Erfolg von der kleinen Schanze nur um Haaresbreite verpasst hatte, ehe er nach Silber dann Gold von der Großschanze folgen ließ. Nach seinem im Januar erlittenen Kreuzbandriss fieberte der Weltmeister nun daheim am TV mit und stieß auf seine Freunde an: „Mit Wasser – Sekt ist nicht gerade optimal für die Regeneration.“

Heiße Anwärter

In der Form vom Samstag sind Wellinger und Eisenbichler nun auch ganz heiße Anwärter auf Titel und Medaillen von der Großschanze am Donnerstag (Einzel) und zwei Tage später (Teamwettbewerb). Aus der Angriffsposition feuerte zunächst Eisenbichler mit 100,5 m den weitesten Flug des Tages ab, der noch zum Sprung von Platz sechs zu Bronze reichte. „Direkt nach der Landung habe ich überhaupt nicht an eine Medaille gedacht“, sagte der 25-Jährige, der im Weltcup erst einmal auf dem Podest gestanden hatte. sid/dpa

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Erstellt:
27.02.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 46sec
zuletzt aktualisiert: 27.02.2017, 06:00 Uhr

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