Kreis warnt vor illegalen Geräte-Sammlern

Kreis Tübingen. Auch im Kreis Tübingen seien regelmäßig Unternehmen unterwegs, die Flyer verteilten und anböten, Alltagsgegenstände mitzunehmen. Das schreibt das Tübinger Landratsamt in einer Pressemitteilung. Die Sammler würden auch mit der kostenlosen Entsorgung von Elektrogeräten werben. Meist werde kein Verantwortlicher genannt. Das Ziel solcher Sammlungen sei, die Altgeräte im Ausland zu verkaufen oder wertvolle Bestandteile wie Kupfer zu entnehmen.

Die ausgeschlachteten Geräte würden oft illegal entsorgt, etwa am Straßenrand zurückgelassen. Dadurch entstünden nicht nur Kosten für die Allgemeinheit. Giftige Bestandteile der illegal entsorgten Abfälle, etwa Schwermetalle, könnten auch die Umwelt gefährden.

Im schlimmsten Fall gelangen die Elektrogeräte „zur Verwertung“ über dunkle Kanäle nach Indien oder Afrika. Vor allem die Elektromülldeponie Agbogbloshie im westafrikanischen Ghana sei ein erschreckendes Beispiel dafür, was mit Elektrogeräten passieren kann. Dort würden hauptsächlich von Kindern und Jugendlichen Elektrogeräte verbrannt, um an die wertvollen Inhaltsstoffe zu gelangen. Nicht nur gesundheitliche Schäden bis hin zum frühzeitigen Tod, sondern auch die Kontamination des Grundwassers und die Verschmutzung der Luft seien die Folge.

In Deutschland sind die Hersteller von elektrischen und elektronischen Produkten grundsätzlich dazu verpflichtet, sie kostenlos zurückzunehmen und zu recyceln. Im Kreis Tübingen kann man Elektrogeräte über die separate Elektrogeräte-Schrottabfuhr abholen lassen oder in haushaltsüblichen Mengen kostenlos beim Entsorgungszentrum in Dußlingen abgeben. Da Elektrogeräte separat recycelt werden müssen, darf man sie nicht zum Sperrmüll stellen. ST

Info: Näheres zur Entsorgung von Elektro(nik)geräteschrott können Interessierte im Abfallkalender, auf www.abfall-kreis-tuebingen.de oder beim Abfallwirtschaftsbetrieb des Kreises unter Telefon 07071/207-1310 bis 1315 oder per Email unter awb@kreis-tuebingen.de erfahren.