Ski nordisch
Im Mekka der Sommer-Springer
Hinterzarten empfängt die Topathleten der kommenden Olympia-Saison.
Hinterzarten. Einmal im Jahr, inmitten des kalendarischen Hochsommers gibt es im Hochschwarzwald heißen Wintersport. Bereits zum 35. Mal gastiert die Weltelite der Skispringer in Hinterzarten. Im Mekka des Sommerskispringens gehen heute und morgen Athleten aus 14 Nationen an den Start. Nach dem Auftaktwettbewerb im polnischen Wisla ist die Hochschwarzwaldgemeinde die zweite Station im diesjährigen Sommer-Grand-Prix der Skispringer.
Es ist dies das Stelldichein aktueller Weltcup-Gesamtsieger, Weltmeister und Olympiasieger. „Für die Athleten ist es eine willkommene Abwechslung zum Trainingsalltag“, freut sich Bundestrainer Werner Schuster auf das Heimspiel im Adler-Skistadion. Die Priorität der Saisonvorbereitung gilt zweifelsohne den Olympischen Winterspielen im Februar 2018 in Pyeongchang (Südkorea). „Wir wollen uns mit der bestmöglichen Mannschaft bei diesem Wettkampf präsentieren, ehe wir nach dem Wochenende in eine intensive Trainingsphase starten“, erklärt Schuster, der unter anderem den Degenfelder Tim Fuchs, der Wahl-Breitnauer Stephan Leyhe sowie Andreas Wank vom gastgebenden SC Hinterzarten nominiert hat.
Dabei gilt der Sommer Grand Prix als eine erste Standortbestimmung für den nächsten Winter. Allerdings muss der Deutsche Ski-Verband nicht nur auf den erneut am Kreuzband verletzten Severin Freund verzichten. So kann auch der dreifache Medaillengewinner von Lahti, Andreas Wellinger, nicht auf die grünen Matten springen. Nach dem Auftakt in Wisla wurde der 21-Jährige nach Schmerzen im Knie präventiv aus dem Trainings- und Wettkampfbetrieb genommen. Dafür steigt in Hinterzarten Markus Eisenbichler in das Wettkampfgeschehen ein. Der 26 Jahre alte WM-Bronzemedaillengewinner ist durchaus in der Lage, um die Spitzenplätze mitzuspringen.
Angriffslustiger Gastgeber
Andreas Wank möchte nach einem enttäuschenden WM-Winter wieder oben angreifen. „Ich will aufs Podest“, legt sich der Lokalmatador vom SC Hinterzarten die Messlatte selbst sehr hoch. „Andreas Wank kann kämpfen, er hat sich schon oft aus Formtiefs selbst herausgezogen“, traut Schuster dem 29-jährigen Team-Olympiasieger mit Blick auf die Winterspiele wieder einiges zu. Der Wahl-Schwarzwälder konnte 2012 schon einmal das Sommerspringen auf seiner Hausschanze gewinnen. Vielleicht ein gutes Omen. Joachim Hahne