Serienzeit

Grenzschutz in Israel

Es ist die erste Serien-Koproduktion des ZDF mit israelischen Partnern: Eine Dramaserie gibt Einblick in den Alltag junger israelischer Grenzpolizisten.

08.05.2024

Von dpa

Avi (Ben Sultan) und Miri (Noa Astanjelove) als Neulinge beim Grenzschutz.

Avi (Ben Sultan) und Miri (Noa Astanjelove) als Neulinge beim Grenzschutz.

Ortsmarke. Ein junger Israeli schlägt mit einem Stein auf seinen Gegner ein. „Hör’ auf! Nicht, Avi“, ruft sein Kumpel. Mit aller Kraft versucht er inmitten der Schlägerei in Jaffa, zu seinem Freund durchzudringen. Er zerrt an ihm, nimmt sein Gesicht zwischen beide Hände, hat endlich Blickkontakt. „Du bringst ihn noch um, hörst du?“

„Wut“ heißt die erste Folge der Dramaserie „Borders“. Dieses Gefühl flammt in dem impulsiven Protagonisten Avi (Ben Sultan) nicht nur in dieser Schlägerei zwischen Juden und Arabern auf. Gewalt ist in dieser Serie immer wieder zu sehen. Avi erlebt sie als Schüler und später als Mitglied der Grenzpolizei, deren Alltag die Serie erkundet. Sie begleitet ihn in einem von Kriminalität geprägten Umfeld und in einer von Konflikten geprägten Region.

Vor dem 7. Oktober abgedreht

Die erste Serien-Koproduktion des ZDF mit israelischen Partnern behandelt nicht das aktuelle Kriegsgeschehen seit dem 7. Oktober 2023. „Die Dreharbeiten zu ,Borders‘ wurden bereits vor Kriegsbeginn abgeschlossen“, heißt es in einem Statement aus der Redaktion. Trotzdem sind Auswirkungen des Nahostkonfliktes in der Serie spürbar, nicht zuletzt in Jerusalem. Hinter den hohen Mauern der Altstadt geraten die junge israelische Grenzpolizistin Miri (Noa Astanjelove) und ihr Kollege, Avis Freund Kobi (Ido Elieli), aneinander. Sie haben unterschiedliche Auffassungen dazu, wie sie Palästinensern begegnen sollten.

In die Vielschichtigkeit innerhalb der israelischen Gesellschaft gibt die Serie einen guten Einblick: von Drusen, die beim Grenzschutz arbeiten, über dessen Aufgabe, alle israelischen Bürger inklusive der arabischstämmigen Einwohner zu schützen, bis hin zu aufeinanderprallenden säkularen und ultraorthodoxen Vorstellungen.

In Israel ist die Serie unter dem Titel „Mishmar Hagvul“ schon erschienen. Es sei eine Serie, die es dem Zuschauer nicht leicht mache, schrieb die israelische „Time Out“. Sie zeige ein „hartes Abbild der grausamen israelischen Realität“. Die Szenen seien hart – aber gleichzeitig außergewöhnlich schön gefilmt. dpa

„Borders“ (acht Folgen) ist in der

ZDF-Mediathek zu finden.

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Erstellt:
08.05.2024, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 59sec
zuletzt aktualisiert: 08.05.2024, 06:00 Uhr

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