VfB Stuttgart

Genervt vom Auswärtsfluch

Fünf Spiele, fünf Niederlagen, null Punkte: Auch bei den sichtlich müden Tempofußballern von Top-Klub RB Leipzig wäre für die Mannschaft von Trainer Hannes Wolf einiges mehr drin gewesen.

23.10.2017

Von SWP

Tor des Tages in Leipzig: Der von Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer (links) raffiniert angeschnittene Schuss aus 22 Metern landet im Tor der Stuttgarter. Foto: Imago

Tor des Tages in Leipzig: Der von Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer (links) raffiniert angeschnittene Schuss aus 22 Metern landet im Tor der Stuttgarter. Foto: Imago

Leipzig/Stuttgart. So langsam haben die Spieler des VfB Stuttgart schon Übung darin: Sie fahren zu einem Auswärtsspiel der Fußball-Bundesliga, verlieren dort etwas unglücklich und hadern danach, eine weitere Gelegenheit zum Punktesammeln verpasst zu haben. „So langsam fängt es schon ein Stück weit an zu nerven“, sagte Torwart Ron-Robert Zieler nach dem 0:1 (0:0) beim Vizemeister RB Leipzig. Auch Innenverteidiger Timo Baumgartl tat es „schon wieder weh, auswärts zu verlieren, obwohl wir zumindest ein Unentschieden hätten mitnehmen können“.

Die Auswärtsbilanz des Aufsteigers liest sich denn auch trostlos: fünf Spiele, fünf Niederlagen, null Punkte. Der Effekt des Auftritts in Leipzig ist der gleiche wie zuletzt nach dem unglücklichen 1:2 bei Eintracht Frankfurt: Im nächsten Heimspiel steht die Mannschaft von Trainer Hannes Wolf enorm unter Druck. Gelingt am kommenden Sonntag im schwäbisch-badischen Duell gegen den SC Freiburg nicht der vierte Heimsieg, droht der Absturz in die Abstiegszone.

Asano trifft nur den Pfosten

Im mit 42?558 Fans ausverkauften Leipziger Stadion schickte Wolf seine Elf wieder mit einer Dreierkette auf den Rasen, die in der Rückwärtsbewegung zu einer Fünferkette wird. Diese Defensivtaktik zahlte sich aber nur bis zur 23. Minute aus, als Marcel Sabitzer den Ball in den linken Torwinkel zirkelte und damit schon früh das Leipziger Siegtor erzielte. Wie in Frankfurt ließ der VfB-Coach sein Team nach der Halbzeitpause viel offensiver spielen, doch wieder reichte es nicht zum Punktgewinn. Am „Match“-Plan ließen die Stuttgarter keine Kritik zu – auch wenn er einmal mehr erfolglos blieb. Wolf beließ es bei allgemeinen Phrasen. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und hätten gern was mitgenommen, haben wir aber nicht. Jetzt geht's wie immer darum, daraus zu lernen und besser zu werden“, sagte der 36-Jährige.

Dabei war Leipzig an diesem Tag anzumerken, dass den Sachsen nach den beiden furiosen 3:2-Siegen bei Borussia Dortmund in der Bundesliga sowie gegen den FC Porto in der Champions League die Kraft fehlte, um ihren furiosen Tempofußball zu spielen. Auch beim Ex-Stuttgarter Timo Werner, der nach seinen Halswirbelproblemen erstmals wieder von Beginn an spielte, war von der gewohnten Dynamik nicht viel zu sehen.

Daher haderte auch VfB-Abwehrchef Holger Badstuber mit dem Ergebnis. Leipzig sei nach den beiden vorherigen Partien und vor den beiden Duellen mit dem Rekordmeister FC Bayern München im DFB-Pokal und in der Liga „nicht so fokussiert“ gewesen. „Da muss man die Chance auch mal nutzen.“

Auch wenn Takuma Asano mit der Hacke den Pfosten traf (56.) und der VfB nach dem Seitenwechsel weitere Chancen herausspielte: Ganze sechs selbst geschossene Tore in bisher neun Bundesliga-Spielen könnten auch Wolf bald dazu bringen, schon von Beginn mehr als nur drei Offensivkräfte einzusetzen und das nicht erst später im Spiel zu tun.

Eine Gelegenheit, Auswärtsspiele mit einer neuen Taktik anzugehen, könnte das DFB-Pokalspiel beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern sein. Dort tritt der VfB am Mittwoch (18.30 Uhr) als Favorit an – und will ins Achtelfinale einziehen. dpa/eb

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Erstellt:
23.10.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 33sec
zuletzt aktualisiert: 23.10.2017, 06:00 Uhr

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