Volleyball

Gegner ohne Geheimnisse

Der VfB Friedrichshafen kann heute Abend im Bundesliga-Finale die 13. Meisterschaft perfekt machen. Dauerrivale Berlin Volleys ist selbst vor heimischer Kulisse Außenseiter.

03.05.2017

Von MANUELA HARANT

Mit druckvollen Angriffen hielten die Friedrichshafener um Michal Finger (links) die Berliner zuletzt in Schach. Das soll auch in der Max-Schmeling-Halle funktionieren. Foto: dpa

Mit druckvollen Angriffen hielten die Friedrichshafener um Michal Finger (links) die Berliner zuletzt in Schach. Das soll auch in der Max-Schmeling-Halle funktionieren. Foto: dpa

Friedrichshafen/Berlin. Auch wenn es sich sportlich natürlich niemand wünscht: Für den VfB Friedrichshafen wäre es am besten, wenn er nicht gleich heute den Matchball im Finale der Volleyball-Bundesliga verwandelt. Dann könnte er nämlich am Samstag vor heimischer Kulisse mit einem Sieg gegen die Berlin Volleys die Deutsche Meisterschaft in der ZF-Arena perfekt machen – mit einer ähnlich glänzenden Stimmung wie beim Finalauftakt vor rund eineinhalb Wochen, als das 3:0 der Häfler gegen den Dauerrivalen 2800 Zuschauer im „Volleyball-Kessel“ feierten.

Mit 25:13, 26:24 und 25:21 lieferten die Häfler eine Demonstration der Stärke gegen den amtierenden Meister Berlin ab. Spätestens danach zweifelte vom Bodensee bis zur Bundeshauptstadt niemand mehr daran, dass der VfB beim Kampf um den Titel in der „Best-of-three“-Serie nichts anbrennen lässt. Schließlich hat er in dieser Spielzeit schon alle fünf Duelle mit Berlin gewonnen, darunter den Supercup (3:0) und das DVV-Pokalfinale (3:1). Nun winkt das Triple.

Dabei scheint VfB-Coach Vital Heynen in seiner Mannschaft vor allem die Freude am Volleyballspielen immer wieder neu zu entfachen. „Ich spüre die Lust der Jungs gegen Berlin anzutreten. Nichts ist schöner, als um die Meisterschaft zu spielen“, sagt Heynen vor der Partie in der Max-Schmeling-Halle (19.30 Uhr/Live-Stream unter www.sportdeutschland.tv).

Mehr Frust als Lust dürfte dagegen die Berliner beschleichen, denen zum ersten Mal seit Jahren wieder eine titellose Saison droht. Mit den beiden verlorenen Partien im Final Four der Champions League und dem verpatzten Finalauftakt gegen Friedrichshafen sind es jetzt schon drei Niederlagen in Folge für die Volleys. Fraglich ist dennoch, ob diese ungewöhnliche Serie den Siegeswillen der heutigen Gastgeber gebrochen hat oder eher noch verstärkt. „Ob diese Niederlagen und die Reisen jetzt ein Vorteil für uns sind, weiß ich nicht“, sagt Heynen, und kann zugleich nicht leugnen, dass er mit den Häflern vor Selbstvertrauen strotzt: „Ich hätte lieber gegen den Champions-League-Sieger um die Meisterschaft gekämpft. Das wäre toll für den deutschen Volleyball gewesen.“

Taktische Spielereien

Neben dem mentalen Vorteil kann Heynen zudem auf ein Repertoire an Überraschungsmomenten zurückgreifen. So wie zuletzt, als er gegen Berlin statt mit Kapitän und Stamm-Zuspieler Simon Tischer mit Ersatzmann Tomas Kocian aufwartete – der die Berliner im ersten Satz prompt überrumpelte. „Wer jetzt am Mittwoch aufläuft, weiß ich noch nicht“, lässt sich Heynen jedoch wieder nicht in die Karten schauen. „Ich habe 14 gleichwertige Spieler, die gut trainieren.“

Volleys-Coach Roberto Serniotti geht jedoch davon aus, dass Heynen seine Trickkiste inzwischen ausgeschöpft hat: „Wir haben in dieser Saison oft genug gegen Friedrichshafen gespielt und wissen, was uns erwartet. In diesem Duell gibt es so gut wie keine Geheimnisse mehr.“ Aber auch ohne taktische Spielereien sind die Gäste vom Bodensee klarer Favorit in der Max-Schmeling-Halle. Und mit den heimischen Fans wird so oder so gefeiert (siehe Info). Notfalls gerne auch zweimal.

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Erstellt:
03.05.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 29sec
zuletzt aktualisiert: 03.05.2017, 06:00 Uhr

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