Tübingen
Erst nachdenken
Ein Stadtrat meldet sich zum Thema Fahrradbrücke über die Steinlach.
Im Gemeinderat wurde am Montag entschieden, künftig zwei Brücken über die Steinlach zu führen, eine für Autos mit einem Gehweg für die Fußgänger und eine primär für Radfahrer. Und das ist auch gut so. Das bringt Vorteile für Radler/innen, die sich auf dem Weg aus der Südstadt zur Neckarbrücke drei Ampeln sparen, und für Fußgänger, die auf der Steinlachbrücke anders als heute den Gehweg nicht mehr mit den Radlern teilen müssen.
Wie die zweite Brücke konkret ausgestaltet wird und ob sie auch für Fußgänger offen sein soll, stand am Montag eigentlich gar nicht zur Debatte, sondern kann im Rahmen der konkreten Bauplanung später ausführlich diskutiert und abgewogen werden. Dafür sie zu öffnen spricht, dass sie auch für Fußgänger eine Abkürzung von der Wöhrdstraße zur Blauen Brücke darstellt; dagegen, dass wir dann wieder die Vermischung von Fußgängern und Radfahrern auf engem Raum mit den daraus resultierenden Konflikten haben.
Dies ohne Abwägung auf Zuruf nach mündlichem Antrag der Tübinger Liste zu entscheiden, wäre alles andere als seriös gewesen, ebenso wie der Gumrichsche Vergleich mit dem Schuhkauf. Aus den fünf Euro Mehrausgaben für den Schuh werden rasch 200 000 Euro Mehrkosten für den städtischen Haushalt. Seriöse, sparsame Haushaltspolitik geht anders. Erst nachdenken, dann entscheiden.