Mössingen

Spendenaufruf: Unterstützung für die Angehörigen der Getöteten

Für die Bestattung der getöteten Mössingerin sammelt die Reutlinger Narrenzunft „Dämonen-Hexa“ Spenden. Auch für die Tochter wird gesammelt.

23.06.2023

Von Jacqueline Schreil

Vor dem Mehrfamilienhaus, in dem die getötete 22-Jährige lebte, haben Leute Blumen und eine Kerze abgelegt. Bild: Jacqueline Schreil

Vor dem Mehrfamilienhaus, in dem die getötete 22-Jährige lebte, haben Leute Blumen und eine Kerze abgelegt. Bild: Jacqueline Schreil

Innerhalb kürzester Zeit kamen über 14000 Euro zusammen. Die Reutlinger Narrenzunft „Dämonen-Hexa“ hat einen Spendenaufruf gestartet, um für die Bestattung der 22-Jährigen zu sammeln, die in ihrer Mössinger Wohnung getötet wurde (wir berichteten). Die Getötete sei nicht nur eine gute Freundin gewesen, sondern auch eine aufgeweckte junge und starke Frau. „Sie war immer fröhlich, lustig und für jeden Spaß zu haben“, schreibt der Verein im Spendenaufruf (Link in der Infobox). Die Trauer sei groß: „Auf einmal warst du nicht mehr da.“

Henrique Barbosa ist erster Vorsitzender der Dämonen-Hexa, er hat die Spende initiiert. Die junge Frau war seit einigen Jahren Mitglied im Verein, sagt er im Gespräch mit dem TAGBLATT. Spendenziel sind 20000 Euro. Mit dem Geld soll unter anderem die Überführung der Toten nach Thailand finanziert werden, damit sie in ihrem Geburtsland bestattet werden kann. „So etwas ist sehr teuer“, sagt Barbosa. Damit wolle man die Angehörigen des Opfers entlasten, mit der Mutter der Getöteten stehe der Verein in engem Austausch. Das Spendenkonto sei mit den Angehörigen abgeklärt, der gesamte Erlös gehe an die Familie. Am Dienstag hatte Barbosa den Spendenaufruf online gestellt. Als die ersten 5000 Euro in Windeseile erreicht waren, sei die Mutter der jungen Frau vor Dankbarkeit zusammengebrochen.

Was nach Abzug der Überführungs- und Bestattungskosten an Geld übrigbleibt, soll dem eineinhalbjährigen Kind der Getöteten zukommen: „Sie hat ja eine kleine Tochter hinterlassen“, sagt Barbosa. Man wolle ein eigenes Konto einrichten, worauf das Mädchen Zugriff erhalte, sobald es volljährig werde.

Barbosa ist zuversichtlich, dass das volle Spendenziel noch erreicht werde: „Es gibt einen großen Zusammenhalt.“ Vor allem befreundete Vereine und Narrenzünfte hätten gespendet und den Spendenlink an andere Personen weitergeleitet. Viel laufe über die sozialen Medien Instagram und Facebook sowie über den Messenger Whatsapp. Die einzelnen Spendenbeiträge reichen von fünf bis 500 Euro – der große Betrag stammt von einem befreundeten Narrenverein, den Riedwald-Wölfen aus Mittelstadt.

Mehr als 500 Personen oder Vereine haben bislang gespendet. „Das lassen wir jetzt mal eine Woche lang laufen“, sagt Initiator Barbosa.

Die Ermittlungen laufen

Am Montagnachmittag hatten Angehörige die 22-Jährige gegen 16.30 Uhr tot in ihrer Mössinger Wohnung gefunden und die Polizei alarmiert. Eine zehnköpfige Gruppe des Kriminalkommissariats Tübingen kümmert sich seitdem um die Ermittlungen.

Unter Verdacht steht der ehemalige Lebensgefährte, ein 21-jähriger Deutscher. „Ihm wird vorgeworfen, für den gewaltsamen Tod der Frau verantwortlich zu sein“, teilen die Tübinger Staatsanwaltschaft und das Reutlinger Polizeipräsidium in einem Statement mit. „Er befindet sich zwischenzeitlich in Untersuchungshaft.“

Die Getötete war Mutter einer eineinhalbjährigen Tochter. Das Mädchen befand sich in der Wohnung, als man die Leiche fand, der festgenommene Verdächtige ist der Vater des Kindes. Das Mädchen war laut Polizei unverletzt, kam aber vorübergehend

in ein Krankenhaus. „Dem Kind geht es den Umständen entsprechend gut“, teilt die

Polizei mit.

Wer spenden möchte, kann das auf der Plattform „gofundme“ unter folgendem Link tun: https://www.gofundme. com/f/priyaauf-einmal- warst-du-nicht-mehr-da.

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Erstellt:
23.06.2023, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 31sec
zuletzt aktualisiert: 23.06.2023, 01:00 Uhr

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