Schauspielerin Maria Furtwängler hat 50. Geburtstag

Eine Frau zwischen „Tatort“, Hilfsprojekten und Cannabis

Maria Furtwängler ist Schauspielerin, Ärztin und setzt sich für Frauenrechte ein. Man kennt sie auch als „Tatort“-Kommissarin. Jetzt wird sie 50 Jahre alt.

13.09.2016

Von DPA

Vielseitig aktiv: Maria Furtwängler . Foto: dpa

Vielseitig aktiv: Maria Furtwängler . Foto: dpa

München. In ihrer Rolle als „Tatort“-Ermittlerin Charlotte Lindholm wirkt Maria Furtwängler oft unnahbar. Gleiches gilt für die Schauspielerin selbst, wenn man sie zu ihrem 50. Geburtstag am heutigen Dienstag fragen will. „Leider führt Frau Furtwängler keine Interviews zu Ihrem Geburtstag“, antwortet ihre Sprecherin. Dabei hätte die promovierte Ärztin, Ehefrau des Verlegers Hubert Burda und gesellschaftspolitische Aktivistin sicher viel zu erzählen.

Als Tochter von Schauspielerin Kathrin Ackermann und Bernhard Furtwängler, dem Neffen des berühmten Dirigenten Wilhelm, in München aufgewachsen, spielt sie als Sechsjährige im Fernsehfilm „Zum Abschied Chrysanthemen“ ihres Onkels Florian Furtwängler mit. Während des Medizinstudiums dreht sie mit Maria Schell und Siegfried Rauch „Eine glückliche Familie“, kommt so endgültig zur Schauspielerei und hängt den weißen Kittel an den Nagel. Bei immer mehr Angeboten habe sie irgendwann nur noch nebenbei als Ärztin gearbeitet, schildert sie auf ihrer Homepage. „Und da bin ich dann doch zu verantwortungsbewusst, als etwas halbherzig zu tun.“ Außerdem habe sie Angst gehabt, „irgendwann vom Multitalent zur Multi-Dilettantin“ zu mutieren, vertraute sie mal der „Bunten“ an.

Furtwängler engagiert sich für die Hilfsorganisation German Doctors, wirbt um Spendengelder und untersucht auch selbst Hilfsbedürftige. Mit dem Verein und ihrer Tochter Elisabeth gründete sie 2011 das Projekt Malisa Home auf den Philippinen, das sich gegen sexuelle Ausbeutung von Mädchen und Frauen einsetzt. Ihr Engagement für Frauen zeigt Furtwängler auch als Schirmherrin der Konferenz Digital Life Design Women, bei der es um weibliche Führungskräfte geht.

Sie selbst ist auch durch die Ehe mit dem Multimillionär Burda zu einer selbstbewussten Frau geworden, wie sie mal dem „Spiegel“ sagte: „Ich habe nun mal einen extrem starken und selbstbewussten Mann, in dessen Schatten man leicht zum Umfeld wird, zum Satelliten. Es klingt jetzt wahnsinnig klischeehaft, aber daraus ist möglicherweise umso mehr das Bedürfnis entstanden, mich selbst und meine eigene Welt zu finden.“ Als sie geheiratet haben, war sie 25 Jahre alt – und der Verleger gut ein Vierteljahrhundert älter. Die beiden kannten sich damals schon einige Jahre, das erste Kind war schon da, das zweite unterwegs.

Rote Teppiche sind nicht ihr Ding: „Manchmal ist es schön, sich so herzurichten, aber ich finde es auch extrem anstrengend, das richtige Outfit zu finden“, verrät sie auf ihrer Homepage. Sie verstehe nicht allzu viel von Mode – wisse aber mittlerweile, was ihr stehe. Maria Furtwängler verkehrt mit Schauspielern ebenso wie mit Kronprinzessin Mary aus Dänemark und Ministerin Ursula von der Leyen (CDU). Selbst in der Politik aktiv werden will sie nicht: „Ich glaube, dass wir in den Medien mit dem Erzählen von Geschichten durchaus einiges bewirken können. Und ich liebe meinen Beruf zu sehr“, sagte sie der Zeitschrift „Frau im Spiegel“.

Dass sie sich als Schauspielerin im Fernsehen, im Kino und auf der Theaterbühne einen Namen machte, kam eher unerwartet: Sie selbst wäre nicht auf die Idee gekommen, dass sie mal in die Fußstapfen ihrer Mutter treten würde, zitiert sie das Buch „Die Furtwänglers“. Doch sie kann es, hat schon zahlreiche Preise wie die Goldene Kamera bekommen. Seit 2002 ermittelt sie als „Tatort“-Kommissarin Lindholm vom niedersächsischen Landeskriminalamt im Ersten. Ackermann spielt in der Reihe ihre Mutter.

Wie diszipliniert Maria Furtwängler ist, zeigt sich an Urlaubszielen wie dem Kilimandscharo in Tansania, den sie im vergangenen Sommer bestieg – bei eisigem Wind und immer dünnerer Luft. „Das war echt hart“, postete sie auf ihrer Facebookseite. Dort ist ein Gletscher nach ihrem Großvater benannt, weil der als erster mit Skiern dort oben gewesen sein soll. Doch die Schauspielerin scheint auch noch eine andere Seite zu haben: Sich selbst beschreibt sie als „eher chaotisch“. Vor lauter Aufgaben vergesse sie auch mal einen Termin, suche mehrmals am Tag Handy oder Schlüssel. Und erst in diesem Jahr fiel sie mit der Aussage in einem „Stern“-Interview auf, sie habe als Schülerin gekifft und selber Cannabis-Pflanzen angebaut.

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Erstellt:
13.09.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 03sec
zuletzt aktualisiert: 13.09.2016, 06:00 Uhr

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