Messerstecherei beim Supermarkt

Ein Toter bei Streit in Horb am Neckar

Bei einer tätlichen Auseinandersetzung am Real-Supermarkt in Horb am Neckar (Kreis Freudenstadt) ist ein Mann getötet worden.

13.07.2017

Von Fabian Schäfer mit dpa/lsw

Polizeieinsatz beim Real-Markt

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Bei einer Auseinandersetzung im Real-Markt auf dem Horber Hohenberg ist am Donne...
Bei einer Auseinandersetzung im Real-Markt auf dem Horber Hohenberg ist am Donnerstag ein Mann niedergestochen worden. Er starb. Das Areal ist weitläufig abgesperrt. Es sind zahlreiche Polizisten, Sanitäter und Notfall-Seelsorger im Einsatz. Bild: Wagner

© ST

Bei einer Auseinandersetzung im Real-Markt auf dem Horber Hohenberg ist am Donne...
Bei einer Auseinandersetzung im Real-Markt auf dem Horber Hohenberg ist am Donnerstag ein Mann niedergestochen worden. Er starb. Das Areal ist weitläufig abgesperrt. Es sind zahlreiche Polizisten, Sanitäter und Notfall-Seelsorger im Einsatz. Bild: Wagner

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Bei einer Auseinandersetzung im Real-Markt auf dem Horber Hohenberg ist am Donnerstag ein Mann niedergestochen worden. Er starb. Das Areal ist weitläufig abgesperrt. Es sind zahlreiche Polizisten, Sanitäter und Notfall-Seelsorger im Einsatz. Bild: Wagner

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Bei einer Auseinandersetzung im Real-Markt auf dem Horber Hohenberg ist am Donnerstag ein Mann niedergestochen worden. Er starb. Das Areal ist weitläufig abgesperrt. Es sind zahlreiche Polizisten, Sanitäter und Notfall-Seelsorger im Einsatz. Bild: Wagner

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Bei einer Auseinandersetzung im Real-Markt auf dem Horber Hohenberg ist am Donne...
Bei einer Auseinandersetzung im Real-Markt auf dem Horber Hohenberg ist am Donnerstag ein Mann niedergestochen worden. Er starb. Das Areal ist weitläufig abgesperrt. Es sind zahlreiche Polizisten, Sanitäter und Notfall-Seelsorger im Einsatz. Bild: Wagner

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Ein markerschütternder Schrei hallt über den ansonsten ungewöhnlich stillen Real-Parkplatz. Eine Frau stürzt auf den Eingang des Supermarkts zu, stolpert, steht wieder auf. Zwei Polizisten versperren ihr den Weg ins Innere – der Anblick soll ihr erspart bleiben. Sie sinkt auf den Boden nieder, schreit, weint, schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Sofort eilen zwei Notärzte zu ihr, versuchen, sie zu beruhigen. Kurze Zeit scheint das zu funktionieren, dann schreit die Frau wieder los. Drei Männer müssen sie in den Krankenwagen zerren, von draußen hört man ihre verzweifelten Schreie, ihre Schläge an die Wand des Fahrzeugs.

Zuerst der Stuhl, dann das Messer

Polizeieinsatz beim Real-Markt

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Bei einer Auseinandersetzung im Real-Markt auf dem Horber Hohenberg ist am Donnerstag ein Mann niedergestochen worden. Er starb. Das Areal ist weitläufig abgesperrt. Es sind zahlreiche Polizisten, Sanitäter und Notfall-Seelsorger im Einsatz. Bild: Wagner

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Bei einer Auseinandersetzung im Real-Markt auf dem Horber Hohenberg ist am Donnerstag ein Mann niedergestochen worden. Er starb. Das Areal ist weitläufig abgesperrt. Es sind zahlreiche Polizisten, Sanitäter und Notfall-Seelsorger im Einsatz. Bild: Wagner

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Es ist die Mutter des Mannes, der gestern zur Mittagszeit im Eingangsbereich des Horber Real-Markts auf dem Hohenberg in der Nähe eines türkischen Imbisses erstochen wurde. Gegen 13.20 Uhr wurde der Supermarkt evakuiert, nachdem zwei Männer in Streit geraten waren. Das Opfer – ein etwa 35-jähriger Mann mit türkischem Migrationshintergrund – kannte offenbar den Täter, beide wurden zuvor schon zusammen gesehen. Am gestrigen Mittag sollen sie sich laut Zeugen zunächst lautstark unterhalten haben, dann eskalierte die Situation. Der Tatverdächtige soll das Opfer im Lauf des Streits zunächst mit einem Stuhl attackiert haben. Als der Geschädigte, der in Nagold-Schietingen wohnhaft ist, zu Boden ging, traktierte der vermeintliche Täter ihn mit Tritten. Dann zog er ein Messer. Gerüchte gehen um, es handele sich dabei um ein „Dönermesser“. Zeugen zufolge soll der Tatverdächtige in dem Imbiss gearbeitet haben. „Plötzlich lag da einer blutüberströmt am Boden“, erzählt ein Zeuge, der gerade an der Fleischtheke stand, als es plötzlich laut wurde. Der Markt wurde evakuiert, sämtliche Kunden und Angestellte wurden über die Lautsprecher aufgefordert, das Gebäude zu verlassen. „Ein paar haben geweint“, berichtet ein Zeuge.

Als der dunkelhaarige Mann von vier Polizisten abgeführt wird, brüllt er über den Parkplatz: „Euch bringe ich auch noch um.“ Er versucht, sich loszureißen, tritt und schlägt um sich. Mehrmals entwindet er sich beinahe dem Griff der Beamten, die ihn schließlich in einen Polizeibus setzen und abtransportieren. Auch ein zweiter Mann wird festgenommen, Zeugen berichten, dass er dem Opfer, einem Vater von drei Kindern, zu Hilfe eilen wollte. Offenbar kannten sich die beiden. Der Mann wurde mittlerweile wieder freigelassen.

Feuerwehr sperrt Gelände

Geschockte Real-Mitarbeiter und Kunden stehen 100 Meter entfernt, blicken verwirrt und verängstigt auf die Szene. Zunächst wird noch etwas von „kritischem Zustand“ gemunkelt, dann sickert die schreckliche Nachricht durch: Das Opfer ist tot. Polizisten und Mitarbeiter versuchen, die Lage zu beruhigen. Die Feuerwehr sperrt alle Zugänge zum Gelände ab. Manche gehen nach Hause, telefonieren weinend oder blicken stumm zum Supermarkt. Manche müssen bleiben, sie müssen verhört werden. Stadt-Mitarbeiterin Tenzile Ezberci ist als Notfall-Seelsorgerin im Einsatz.

Angehöriger rastet aus

Dann plötzlich Aufregung: Ein weißer Geländewagen rauscht mit quietschenden Reifen auf den Parkplatz, ein kräftiger Mann springt aus dem Auto und stürmt auf den Supermarkt zu. Mehrere Polizisten stürzen sich ihm in Weg, es kommt zu Handgreiflichkeiten. Der Mann brüllt und schlägt um sich, wird dann von einem anderen – offenbar dem Vater des Opfers – beruhigt und weggeführt. Im Gesicht des Fahrers liegen Wut, Schmerz und Trauer. Plötzlich bricht er zusammen, Ersthelfer eilen an seine Seite.

Langsam treffen weitere Einsatzkräfte ein. Kriminalpolizei, Spurensicherung, Staatsanwaltschaft, Kriminaltechnik. Verstärkung aus Böblingen ist auf dem Weg. Auch Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger ist vor Ort, bespricht sich mit den Beamten. „Wir können sagen, dass es definitiv eine Messerstecherei gab. Das Tragische ist: Wir haben einen Toten. Die familiären Hintergründe sind nicht klar. Die Polizei sichert jetzt den Tatort“, berichtet Rosenberger knapp. Im Hintergrund gehen derweil wieder einige vermeintliche Familienmitglieder auf die Polizei los – sie wollen in den Markt. Rosenberger erklärt: „Es ist sehr viel Familie da. Und es werden mehr. Alle sind nervös, keiner weiß, was passiert ist.“

Den ganzen Nachmittag über treffen weitere Einsatzkräfte ein. Beamte der Kriminalpolizeidirektion Rottweil haben die Ermittlungen aufgenommen. Die Polizei will heute eine Erklärung abgeben.

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Erstellt:
13.07.2017, 16:59 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 06sec
zuletzt aktualisiert: 13.07.2017, 16:59 Uhr

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