Umsonst und Draußen: Zwei Bühnen, 18 Bands

Die Organisatoren suchen noch Helfer und hoffen auf einen Generationenwechsel

Am letzten Juli-Wochenende ist in Mössingen wieder U&D-Festival mit 18 Bands auf zwei Bühnen. Das Line-up steht mittlerweile fest: Als Headliner spielen unter anderem Turbobier aus Österreich. Noch sind die Veranstalter auf der Suche nach Helfern.

24.05.2016

Von Moritz Siebert

Die Organisatoren suchen noch Helfer und hoffen auf einen Generationenwechsel

Mössingen. „Es sind viele kleine Posten, die das Festival möglich machen“, sagt Cordula Funk vom Organisationsteam. Da ist etwa der Landwirt, der jedes Jahr seine Wiese zur Verfügung stellt und rechtzeitig mäht. Oder die Stadt, deren Bauhof- und Jugendhausmitarbeiter selbstverständlich einspringen. Oder die vielen Sponsoren, auf die sich die Veranstalter verlassen können. Und dann sind da noch die über 200 Helfer, die verkaufen, aufbauen, plakatieren, betreuen und aufräumen.

Solche Helfer suchen die U&D-Organisatoren vom Verein Monokultur derzeit noch. Erfahrung ist nicht notwendig: „Wir finden für jeden etwas“, sagt Marcel Valin. Er und seine Mitstreiter wollen dieses Jahr auch gezielt auf Vereine zugehen, die im Team komplette Schichten vollmachen könnten. Das Konzept habe im vergangenen Jahr mit der Chorgemeinschaft schon gut funktioniert, erinnert sich Funk.

Allerdings sucht Monokultur nicht bloß Helfer für das anstehende Festival, sondern auch junge Menschen, die ins Team stoßen, um künftig die Organisation zu übernehmen. Denn dieses Jahr müsste dringend ein Generationenwechsel in die Wege geleitet werden. „Sonst ist unklar, wie es weitergeht“, warnt Valin. Das aktuell siebenköpfige Kernteam ist im Alter zwischen Anfang 20 und knapp 30 Jahren, und die wenigsten wohnen noch in Mössingen. Dazu kommt, dass zwei wichtige Kräfte nächstes Jahr im Ausland sind. „Aus dem Verein heraus hat noch niemand Interesse signalisiert“, bedauert Valin. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt für den Einstieg: Die Neuen könnten dem Hauptteam in der heißen Phase der Organisation auf die Finger schauen und im kommenden Jahr die bestehende Infrastruktur nutzen. „Man lernt das“, sagt Funk: „Man wächst da rein.“

„Es geht vor allem um die letzten vier Wochen“, erklärt Valin. Da gibt es jeden Tag etwas zu tun. In der letzten Woche fordert das Festival dann fast die ganze Zeit von rund 20 Leuten aus dem Verein. Los geht es dieses Jahr am Sonntag vor dem Festival mit der ersten Platzbegehung. Am Montag stehen erste Vorbereitungen an wie Lager aufschlagen. Am Dienstag wird der Platz abgesteckt, der Aufbau folgt ab Mittwoch. Am Donnerstag kommt die Bühne. Ein Nachteil ist dieses Jahr, dass das U&D das Gelände der Turnhalle der Firstwald-Schulen nicht mehr nutzen kann für seinen Backstage-Bereich. Die Jenaplan-Schule baut an dieser Stelle gerade ein neues Schulgebäude.

Was die Organisatoren auch deutlich spüren: Seit dem Pausenjahr 2014 ist das Festival teurer geworden. „Die Fixkosten haben einen ganz großen Sprung gemacht“, sagt Valin. Security ist teurer geworden, auch die Miete von Bauzäunen oder von mobilen Toiletten. „Das summiert sich am Ende.“

Der größte Unsicherheitsfaktor beim Festival bleibt aber das Wetter. „Das finanzielle Risiko ist immens, und einen Plan B für Regen gibt es nicht“, so Funk. „Ein Festival ist einfach nicht gut zu kalkulieren“, ergänzt Valin. Wenn es so läuft wie im vergangenen Jahr, wären die Veranstalter zufrieden. Am ersten Festivalabend waren 2000 Besucher gekommen, am zweiten 2500. Zwischenfälle gab es keine, das Wetter war ordentlich, der Verkauf lief gut.

Optimales Festival-Wetter wäre „25 Grad und leicht bewölkt“, findet Valin. „30 Grad und Sonne“, meint Funk. Die Frage nach dem Wetter blenden die U&D-Macher bis zum Festivalbeginn aber lieber aus.

Die Organisatoren suchen noch Helfer und hoffen auf einen Generationenwechsel
Die Organisatoren suchen noch Helfer und hoffen auf einen Generationenwechsel
Die Organisatoren suchen noch Helfer und hoffen auf einen Generationenwechsel
Die Organisatoren suchen noch Helfer und hoffen auf einen Generationenwechsel

Die Helfer und das Line-up

Helfer suchen die Veranstalter noch für den Verkauf von Getränken und Fanartikeln, für Auf- und Abbau, Plakatieren sowie für die Betreuung der Bands im Backstage-Bereich. Die Organisatoren weisen darauf hin, dass technische Kenntnisse und gute Kopfrechenfähigkeiten zwar willkommen, aber nicht notwendig sind. Kontakt: helfer.umsonstunddraussen@gmail.com, weitere Infos auf www.umsonstunddraussen.de.

Am Festivalwochenende 29. und 30. Juli spielen an zwei Tagen auf zwei Bühnen 18 Bands. Der Wechsel zwischen Bands und Bühnen wird dieses Jahr nicht wie 2015 fliegend, sondern mit fünfminütigen Pausen geschehen.

Auch am ersten Festivaltag, Freitag, 29. Juli, geht es etwas später los, um 18 Uhr.

Mittlerweile haben die Organisatoren das gesamte Line-up bekannt gegeben. Grundsätzlich setzt das U&D auf eine Mischung aus Anspruch und Mainstream. Außerdem sollen auch wieder regionale Bands zum Zug kommen. Die Mischung sei „sehr stimmig“, findet Cordula Funk: „Für jeden ist etwas dabei.“ Der Freitag wird traditionell rockig, der Samstag eher elektro- und poplastig. Auf den Headliner am ersten Abend sind die U&D-ler besonders stolz: Aus Wien kommt Turbobier, die dieses Jahr mit dem österreichischen Musikpreis Amadeus-Award ausgezeichnet wurden. Headliner am Samstag ist die Elektroband Captain Capa, die in der Gegend schon aufgetreten ist.

Dabei sind außerdem

Leopold Kraus Wellenkapelle, Rasga Rasga, Florian Boger und Band, Julian Philipp David, Katinka, We are Rome, Pranx, Hustle ‘n‘ Bustle, Under the Grove, Blackmatic, KaOha, The Savants, The Deadnotes und Seasick Skipper. Am Samstag wird auch die JMS mit verschiedenen Bands aus den eigenen Reihen auftreten. Als Aftershow-Act am Samstag legt Pad Panda auf.

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Erstellt:
24.05.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 33sec
zuletzt aktualisiert: 24.05.2016, 01:00 Uhr

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