Blasmusik mit Botschaft
Die Gruppe Eurobrass begeisterte in der Ofterdinger Mauritiuskirche
Viele Zuhörer waren am Dienstag zum Konzert des Ensembles Eurobrass gekommen. Enttäuscht wurden sie nicht: Musikalisch war der Abend großartig.
Die Konzertbesucher der fast voll besetzten Mauritiuskirche konnten sich durchaus an die Posaunen von Jericho erinnert fühlen. Ohne Ankündigung legte das Ensemble Eurobrass mit der Fanfare aus „La Péri“ von Paul Dukas los: ein modernes Stück, das stellenweise beinahe ins atonale reicht. Christine Birkenmaier, Zweite Vorsitzende des veranstaltenden CVJM, begrüßte die Zuhörer und freute sich „wie ein Kind an Weihnachten“ über das Gastspiel. Dann ging es anspruchsvoll und virtuos weiter.
„Hoedown“, ein Medley aus amerikanischen Volkstänzen demonstrierte eindrucksvoll, welch irrwitzig schnelle Tonfolgen ein Waldhorn zu produzieren in der Lage ist. Beim „Lied ohne Worte“ von Gustav Holst übernahmen zunächst Flügelhorn und Posaune das Thema, um sodann von Waldhorn und Trompete abgelöst zu werden. Eine wunderschöne Gelegenheit, die klanglichen Eigenheiten der verschiedenen Blechblasinstrumente zu erleben. Die Klangerfahrung einer dramatischen und scharf akzentuierten Hetzjagd von Posaunen und Trompeten durch Johann Sebastian Bachs Contrapunctus IX beendete den ersten Teil des Konzerts. Nach dem leichtfüßigen Ritt durch die Ouvertüre aus Suppés Operette „Leichte Kavallerie“ stellte die Euphonistin Angie Hunter den Verein „Eurobrass“ und das dazugehörige seit 38 Jahren in jährlich wechselnder Besetzung tourende Ensemble vor. Dabei unterstrich sie das neben der Musik zweite Hauptanliegen des Vereins: Die Evangelisation und die Lobpreisung Gottes. Den Musikern oblag es selbst, sich dem Publikum einzeln bekannt zu machen und einen oder mehrere ihrer Gründe zu nennen, Gott zu danken: Es ging um Katzen, beste Ehemänner und kürzlich eingegangene Verlobungen.
Aber auch der gemeinsame christliche Glaube und der soziale Zusammenhalt in der „Mc Lean Bible Church“ des Tubisten Ben Roundtree waren für die Musiker Grund zur Dankbarkeit. Entsprechend religiös ging es im zweiten Teil des Konzerts weiter. Beim „Jesus-Christus-Medley“ sah sich das Publikum aufgefordert aufzustehen und mitzusingen, was dank des im Programmheft beigelegten Textblatts problemlos möglich war. „Danke“, „Heaven“ und „Zehntausend Gründe“ hießen die folgenden Titel. Das Vater Unser wurde in der Vertonung von Albert Hay Malotte dargeboten und das „Amen“ aus Händels „Messias“ bildete den würdigen Abschluss eines musikalisch großartigen Konzertabends.jjc