Hochwasser · Bewohner der Echaz-Insel können nicht zurück

Der Starkregen riss Teile der Ufermauer und des Gartens am Rath’schen Wehr mit sich

Von Wasser umspült ist das Gebäude Lederstraße 76/1 hinter der alten Feuerwehrwache immer, doch so viel Schaden wie bei dem Starkregen am Dienstagabend haben die Fluten noch nie angerichtet.

17.08.2017

Von Uschi Kurz

Für die Bewohner des in den 1870er Jahren erbauten Gebäudes, das der GWG gehört, war es bereits die dritte Evakuierung innerhalb von drei Jahren. Doch diesmal waren die Hochwasserschäden besonders schlimm. Die Familien können nicht in ihr Haus zurück.Bild: Faden

Für die Bewohner des in den 1870er Jahren erbauten Gebäudes, das der GWG gehört, war es bereits die dritte Evakuierung innerhalb von drei Jahren. Doch diesmal waren die Hochwasserschäden besonders schlimm. Die Familien können nicht in ihr Haus zurück.Bild: Faden

Da Teile der kleinen Insel auf der Echaz unterspült wurden, entschied sich Adrian Röhrle, stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Reutlingen, wieder einmal für eine Evakuierung des Gebäudes am Rath‘schen Wehr. Diesmal soll der Auszug nach Auskunft der Stadt endgültig sein. Die Bewohner der insgesamt sechs Wohnungen in dem GWG-Gebäude kamen zunächst im Hotel oder bei Verwandten unter.

Teil der Insel mitgerissen

Gestern Morgen traf sich die Erste Bürgermeisterin Ulrike Hotz mit Verantwortlichen unter anderem der Feuerwehr, der GWG, des Amts für Tiefbau, Grünflächen und Umwelt, des Bürgerbüros Bauen und der Stadtentwässerung (SER), um vor Ort die Schäden zu beurteilen und das weitere Vorgehen zu besprechen. Dabei stellte sich heraus, dass die Echaz beim Hochwasser am Vorabend einen Teil der Insel samt Ufermauer, Garten und Gartenzaun mit sich gerissen hatte.

Andere Wohnungen werden gesucht

Für die Bewohner des in den 1870-er Jahren erbauten Gebäudes ist es bereits die dritte Evakuierung innerhalb von drei Jahren. Obgleich es bislang keine Anzeichen dafür gibt, dass die Standsicherheit des Hauses in Mitleidenschaft gezogen wurde, sprachen sich alle Teilnehmer des morgendlichen Treffens dafür aus, Alternativen für die insgesamt elf Bewohner zu finden.

Die GWG sicherte zu, den Mietern andere Wohnungen anzubieten. Das weitere Vorgehen soll nun bei einer Mieterversammlung gemeinsam mit den Bewohnern besprochen werden. „Ich habe sehr großes Verständnis für die Bewohner“, sagte Hotz, die am Rande des Vor-Ort-Termins Gelegenheit hatte, mit einem betroffenen Paar zu sprechen, „deshalb bin ich sehr froh darüber, dass wir nun gemeinsam mit der GWG eine gute Lösung gefunden haben.“

Sofortmaßnahnen zur Sicherung

Die Bewohner hatten ihr erklärt, dass sie ständig mit gepackten Koffern leben, weil sie bei starken Regenfällen immer damit rechnen, evakuiert zu werden.

Was nach dem Auszug der Bewohner mit dem Fachwerkhaus geschehen soll, wird die GWG prüfen. Auch die Standsicherheit des Gebäudes soll noch einmal gründlicher untersucht werden. Eine Sofortmaßnahme für die Sicherung der Insel haben SER und das beteiligte Planungsbüro noch gestern eingeleitet.

Stabilität der Ufermauer sollte geprüft werden

Beim Bau einer Fischtreppe, die der Gemeinderat im März 2017 als Ausgleichsmaßnahme für die Stadthalle beschlossen hatte, wurde die Ufermauer des Gebäudes freigelegt. Dabei stellte sich heraus, dass die Gründung der Ufermauer erhebliche Defizite aufweist, was zu Bedenken hinsichtlich der Stabilität sowohl des Fundaments als auch der Ufermauer führte. Um entsprechende Sicherungsmaßnahmen einzuleiten, nahmen die Zuständigen Kontakt mit dem Tragwerksplaner auf. Der vorbereitende Termin mit dem Statiker hätte am gestrigen Mittwoch stattfinden sollen – doch die Wassermassen kamen ihm zuvor.

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Erstellt:
17.08.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 17sec
zuletzt aktualisiert: 17.08.2017, 01:00 Uhr

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