Querpass
Den Preis am Arm drücken
Gibst Du jemand den kleinen Finger, sagt der Volksmund, so will er alsbald die ganze Hand. In der Fußball-Bundesliga geht's noch eine Ecke weiter, quasi über der Ellenbogen hinaus bis zum Oberarm.
So in der Gegend zwischen Bizeps und Trizeps prostituieren sich die Klubs nach dem Motto: Wer blank ist, bleibt arm am Arm. „Ärmelsponsoren“ nennen sie sich, die finanzstarken Handlanger. Wer sonst als der Bundesliga-Gigant FC Bayern München könnte die Tabelle anführen – kein Märchen: Für eine vorgeschriebene Werbefläche von acht auf zwölf Zentimeter drückt ein Heimat-Flughafen in der Scheich-Region aus Tausend und einer Nacht zehn Millionen Euro ab. Dortmund steht ebenfalls hoch im Kurs – auf den Arm drucken lässt sich ein Auto-Hersteller neun Millionen kosten. Abgeschlagen auf Rang drei der Bundesligisten liegt der Meister der Herzen, die Schalker haben die Werbefläche für fünf Millionen an einen Online-Lebensmittel-Lieferanten verkauft.
Wo sich's auch melken lässt: Der VfB Stuttgart lässt sich den Sticker durch einen mediterranen Milch-Spezialisten für halbfette 1,5 Millionen Euro bezahlen und rangiert damit im Mittelfeld der Liga. Ober arm dran sind aktuell noch der SC Freiburg und auch der FC Augsburg, die beiden Klubs gehen blank, diesbezüglich also ziemlich kurzärmlig, in die Saison. Da lässt sich der Preis am Arm drücken.