400000 Euro für IT

Debatte über Speichersystem der Verwaltung

Die Stadtverwaltung erhält für 400000 Euro ein neues Speichersystem. Das beschloss am Donnerstag der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats.

30.01.2016

Von sg

Tübingen. Der Gemeinderat wollte der Verwaltung bei den IT-Kosten genauer auf die Finger schauen. Das war Konsens bei den Haushaltsberatungen. Jetzt mussten die Stadträte und Stadträtinnen im Verwaltungsausschuss den Preis dafür zahlen: nämlich einen Vortrag über Storagesysteme und die EDV der Stadtverwaltung anhören. Sie taten es geduldig, fragten interessiert nach und ließen sich überzeugen, dass ein neues Storagesystem, ein zentraler Datenspeicher, nötig ist. Der Beschluss über die Ausgabe von 400000 Euro fiel einstimmig.

Fachbereichsleiter Ulrich Dieter und der neue Leiter der Fachabteilung Informationstechnik Michael Politz hatten zuvor eindringlich geschildert, dass das alte System aus dem Jahre 2011 „an den Kapazitätsgrenzen“ ist, wie Politz sagte. Die Anwendungen seien bereits sehr langsam geworden. In den vergangenen Jahren habe es einen Datenzuwachs von 375 Prozent gegeben. Ohne Ersatz drohte der Ausfall und der Verlust von Daten. Mit der Neuanschaffung würde sich das Tempo verzehnfachen. Zudem wachse der Bedarf. Dieter verwies auf die Schulen, die mit versorgt würden und mahnte: „Das ist unser zentrales System.“

Den Fraktionen war die Summe von 400000 Euro dann sogar eine Aussprache mit Stellungnahmen wert. Heinrich Schmanns (AL/Grüne) hatte Verständnis und sagte: „Die Mitarbeiter der Verwaltung sollen sich auf die Inhalte konzentrieren, nicht auf die technischen Werkzeuge.“ Rudi Hurlebaus (CDU) erklärte die Erneuerung des Systems für „unumgänglich“. Ismayil Arslan (SPD) sagte: „Die Anschaffung ist nicht zu vermeiden, sonst laufen wir auf eine Katastrophe zu.“ Dieter nickte bei dieser Äußerung.

Ernst Gumrich (Tübinger Liste) lobte wie alle die Präsentation von Dieter und Politz und kündigte die Zustimmung an. Er stelle aber in Frage, ob Daten in ein Rechenzentrum oder eine Cloud ausgelagert werden müssten. Jürgen Steinhilber (fraktionslos) nannte die Anschaffung „nachvollziehbar“. Anne Kreim (FDP) auch, hätte sich aber gewünscht, dass die Verwaltung ihren Antrag „der Fairness halber“ schon in die Etatberatungen eingebracht hätte. Baubürgermeister Cord Soehlke, der Oberbürgermeister Boris Palmer in der Leitung des Ausschusses vertrat, stimmte zu. Dies habe aber an der ein halbes Jahr unbesetzten Leitungsstelle gelegen. Politz ist erst seit Januar im Amt.

Am Ende stimmten alle der Anschaffung zu – auch weil Dieter zuvor versprochen hatte, das vom Gemeinderat vorgegebene Einsparziel von 250000 Euro bei der IT erreichen zu können.

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Erstellt:
30.01.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 10sec
zuletzt aktualisiert: 30.01.2016, 01:00 Uhr

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